Im Pullout der Oberstufe befassen sich die BF-Schüler der 7. bis 9. Klassen während des Schuljahres mit einer Projektarbeit, dessen Thema sie selbst gewählt haben. Die Schüler werden von einer Begabtenförderungs-Lehrperson während des gesamten Prozesses begleitet. Jeweils am Ende des Semesters wird der aktuelle Stand der Arbeit (1. Semester) bzw. das gesamte Projekt (2. Semester) der eigenen Klasse vorgestellt. Während dieser Klassenbesuche erfahren die SchülerInnen der Stammklasse, woran der BF-Schüler arbeitet und sie können eine Aktivität durchführen, die im Zusammenhang mit der Projektarbeit steht. So findet ein integrativer Austausch zwischen den BF-SchülerInnen und deren Stammklassen statt.
Themensuche – Ideenfindung
Brainstorming und Mindmaps öffnen das Denken und helfen, Interessensgebiete oder einzelne Ideen zu visualisieren.
Entscheidung für ein Thema: Was ist mein Ziel, was möchte ich erreichen?
Ganz leicht ist es nicht, sich für ein Thema zu entscheiden. Erst jetzt werden Kriterien wie die Durchführbarkeit und die zeitlichen und finanziellen Grenzen in die Überlegungen miteinbezogen. Nach dieser Phase ist klar, welches Produkt im Laufe des Projekts entstehen soll.
Schrittweises Planen erleichtert die Umsetzung: der Projektplan
Um das Ziel zu erreichen, werden die Aufgaben und Arbeiten schriftlich festgehalten (Formulierung von Teilzielen). Die Bearbeitungsdauer wird abgeschätzt und z.B. in einem Balkendiagramm dargestellt. So sind Meilensteine (wichtige Aufgaben und Termine, ohne die die Arbeit nicht fortgesetzt werden kann) gut sichtbar.
Während der Umsetzungsphase des Projekts dient der Projektplan auch als Controlling- und Steuerungsinstrument. Durch Controlling lässt sich überprüfen, ob man noch im Zeitplan liegt. Falls nicht, so kann man entsprechend frühzeitig Änderungen einbringen, um das Ziel trotzdem zu erreichen (Steuerung).
Die Arbeit am Projekt
Nach der detaillierten Planung kann mit der eigentlichen Arbeit am Produkt begonnen werden. Diese Phase ist die längste. Eine Herausforderung ist hier, den Überblick zu behalten, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Manche Projektleiter können ihren Plan genau einhalten und arbeiten sich Schritt für Schritt durch das Projekt. Andere stossen immer wieder auf Hindernisse, die eine Anpassung erfordern.
Momentaufnahmen einiger Projektarbeiten
Eine Skizze hilft, die wesentlichen Komponenten des Generators und deren Anordnung zu zeigen.
Ein Gerüst wird geplant, gezeichnet, angepasst, korrigiert, wieder gezeichnet...
Eine Karosserie wird gezeichnet. Zunächst auf Papier mit der Hand...
und anschliessend als 3D-Modell im Computer.
Vertieft in die Arbeit...
Einzelne Komponenten werden zusammengebaut...
und getestet.
Die Motivation steigt stark an, wenn es funktioniert wie geplant...
Klassenbesuche: Die Arbeit im Pullout wird in die Stammklasse gebracht
Die Klassenbesuche finden am Ende des 1. und des 2. Semesters statt. Sie haben zum Ziel, dem BF-SuS zu ermöglichen, sein Klassenkameraden an seiner Projektarbeit teilhaben zu lassen. Die BF-Schülerin bereitet vor dem Klassenbesuch neben der Präsentation auch eine Aktivität für die Klassenkameraden vor, die einen Bezug zu ihrer Arbeit hat.
Hier bekommt ihr einen Einblick in die Präsentationen der Klassenbesuche : NY Klassenbesuch 1 und AH Klassenbesuch 2
Der Projektbericht: Den Weg von der Idee bis zum Abschluss dokumentieren
Am Anfang des Projektes hat man zum Teil nur eine vage Vorstellung vom Weg, der zum Projektziel führt. Einiges kann man voraussehen oder –ahnen, anderes ist ganz anders, als erwartet und manches braucht weniger oder gar wesentlich mehr Zeit, als man anfangs dachte. Das Beschreiten des Projektwegs wird in Form eines Berichtes festgehalten, so ist es möglich, sich nach dem Projekt nochmals kritisch mit seiner Arbeit auseinanderzusetzen (Reflexion, Rückblick). Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist, dass z.B. andere SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen sich durch die Lektüre einen Einblick verschaffen können. Das Gelernte kann andere anregen, ähnliche oder neue Wege zu ihren eigenen Projektzielen zu gehen.
Den Einblick in die Projektberichte bekommt ihr hier:
Das Projektende – Reflexion und Rückblick
Es kann sein, dass man nicht genau den geplanten Weg gehen kann, und möglicherweise gar nicht am ursprünglich geplanten Ziel ankommt. Durch die Reflexion am Ende des Projekts kann man im Rückblick überprüfen, an welchen Phasen während des Projekts (Planung, Umsetzung, Einsatz, eigene Ressourcen/Fähigkeiten) man selbst für die Abweichung verantwortlich ist oder war und wo es „durch höhere Gewalt“ oder unvorhersehbare Ereignisse nicht möglich war, einen besseren Weg zum eigenen Projektziel zu finden. Den ersteren Fall hat im Prinzip jeder Projektleiter, jede Projektleiterin selbst in der Hand – und kann bei einem späteren Projekt die gesammelten Erfahrungen einbringen. Der zweite Fall ist zwar nicht zu verhindern, kann einem aber helfen, flexibel nach neuen Lösungswegen zu suchen. Etwas, das einem im Leben immer wieder passieren wird...