8 Mit 160 Einwohnerinnen und Einwohnern und einer Fläche von 1.3 km2 gehört Rüti bei Lyssach zu den kleinsten Gemeinden des Kantons Bern. Hier gibt es kein Restaurant, keine Schule, keinen Einkaufsladen und keinen Öffentlichen Verkehr… und trotzdem sind die Menschen, die hier inmitten der Natur und mit unverbauter Weitsicht ins Mittelland leben, ausgesprochen zufrieden. Geografisch gesehen sind Rüti und Burgdorf lediglich durch eine kurze gemeinsame Gemeindegrenze im Meienfeldgebiet verbunden. Und auch sonst haben die beiden Gemeinden auf behördlicher Ebene nur sehr wenige Berührungspunkte. Die Gemeinde Rüti kauft zwar, wie die meisten kleinen Gemeinden, praktisch alle Leistungen ein, aber eben nicht in Burgdorf, sondern im Gemeindeverband Kirchberg, zu dem Rüti auch gehört. Trotzdem hat Burgdorf für die Bevölkerung der kleinen Nachbargemeinde eine grosse Bedeutung. «Man orientiert sich hier eindeutig Richtung Emmental und Burgdorf», betont Walter Schöni, der seit bald neun Jahren als Gemeinderatspräsident amtet. So würden etwa die Grosseinkäufe oft in Burgdorfer Geschäften gemacht und zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner arbeiten in Burgdorfer Betrieben. Und natürlich sei man auch froh um die zahlreichen Angebote wie die Musikschule, die Badi oder die Vereine, die in Burgdorf zur Verfügung stehen. Und dass Rüti in früheren Jahrhunderten sehr eng mit Burgdorf verbunden war, zeigt sich heute noch im Gemeindewappen, das ein schwarz-weiss geteiltes Schild in Anlehnung an die Burgdorfer Farben enthält. Wachstum ist kein Thema In Rüti bei Lyssach gibt es sechs Bauernhöfe, etliche Einfamilienhäuser und keinen einzigen Wohnblock. Die letzte bedeutende Erweiterung des Wohnraums fand in den 1960er Jahren statt. Seither ist die Bautätigkeit praktisch eingestellt worden. Die allermeisten Menschen leben hier in ihren eigenen vier Wänden, und darum gibt es auch nur sehr wenig Wegzug und Zuzug. Der Wohnraum wird meist weitervererbt oder innerhalb der Familien verkauft. In Burgdorf und seine Nachbarn Rüti bei Lyssach. Klein und «Seitens der Gemeinde gibt es kein Interesse an weiterem Wachstum. Wir konzentrieren uns auf die Erhaltung unserer Infrastruktur und die Förderung der Dorfgemeinschaft.» Walter Schöni, Gemeinderatspräsident
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