Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2024

30 die Schalter betätigen, treten sie in einen Dialog mit dem Raum und den erzeugten Klängen. Diese Interaktivität fördert nicht nur die individuelle Kreativität, sondern schafft auch eine kollektive Erfahrung, die die Gemeinschaft der Lebenden und die Erinnerung an die Verstorbenen miteinander verbindet. Dagmar Kopše, Kulturbeauftragte der Stadt Burgdorf, legt denn auch Wert auf diesen interaktiven Charakter des Projekts: «Gewonnen hat ein junges, partizipatives Konzept, das bestimmt auch ein junges Publikum ansprechen wird.» Diese Einbindung der Gemeinschaft ist ein wesentlicher Bestandteil des Kulturprojekts und unterstützt das übergeordnete Ziel, den Friedhof als lebendigen Ort des Austauschs und der Reflexion zu etablieren. «Musik fürs Jenseits» ist nur der Anfang einer Reihe von geplanten künstlerischer Aktionen auf dem Friedhof Burgdorf. Denn die Ausschreibung erfuhr eine grosse Resonanz. 35 Eingaben wurden von der interdisziplinären Jury bewertet, auch solche aus dem benachbarten Ausland. «Einige waren in der Bewertung sehr nahe beieinander», betont Dagmar Kopše. Und so steht bereits das Projekt fürs nächste Jahr fest: «Le Tapis – der Nachlass» von Sofie Hänni und Mara Schenk wird sich mit einer Erbschaft der besonderen Art befassen und wiederum den Pavillon mit einbeziehen. Diese fortlaufenden Initiativen zeigen das langfristige Engagement der Stadt Burgdorf, kulturelle Aktivitäten in den öffentlichen Raum zu integrieren und dabei besondere Orte wie den Friedhof in neue, sinnstiftende Kontexte zu setzen. Offen ab Mitte August bis Ende Oktober Das Pilotprojekt «Musik fürs Jenseits» auf dem Friedhof Burgdorf ist ein hervorragendes Beispiel für die Verbindung von Kunst, Raum und Gemeinschaft. Durch die innovative Nutzung eines historischen Gebäudes und der Einbezug des Publikums wird Noel Schmidlin eine einzigartige Klanglandschaft erschaffen, die zum Nachdenken und zur Interaktion anregt. Ein Projekt, das zeigt, wie Kunst neue Perspektiven eröffnen und dabei helfen kann, die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits zu erkunden. Die Vernissage findet am Mittwoch, 14. August 2024, um 18.30 Uhr statt. Besucht werden kann die Installation dann täglich bis Ende Oktober. «Die Besuchenden können mittels Knöpfen auf einem Schaltpult selbst komponieren und durch Interaktion Klangwelten erschaffen.» Noel Schmidlin, Musiker und Klangkünstler Noel Schmidlin erforscht bei einer ersten Besichtigung des Pavillons diverse Möglichkeiten, Klänge in den historischen Mauern zu erzeugen.

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