Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2024

INHALT IMPRESSUM: Das Burgdorfer StadtMAGAZIN erscheint dreimal jährlich | Herausgeber: Stadt Burgdorf, Kirchbühl 19 , Postfach 1570, 3401 Burgdorf, Telefon: 034 429 91 11, stadt@burgdorf.ch, burgdorf.ch | Konzept und Gestaltung: YOUHEY Communication AG, Burgdorf | Redaktionsteam: Stefan Ghioldi, Stefan Berger, Dagmar Kopše, Hans Rudolf Kummer, Rudolf Holzer, Urs Lüthi, Torfinn Rothenbühler, Peter Ruch (YOUHEY), Adrian Gebhard (YOUHEY) | Redaktionsleitung: Peter Ruch | Texte: Peter Ruch, Adrian Gebhard | Bilder: Adrian Gebhard, Peter Ruch, zvg | Titelseite / Illustrationen Klimastrategie: Elena Kaeser und Simone Stolz SONDERTEIL PRO BURGDORF: Text und Redaktion: Rahel Peña, Markus Hofer | Bilder: Marco Meneghini (Marco Meneghini Fotografie) Druck: Haller+Jenzer AG, Burgdorf | Das StadtMAGAZIN wird klimaneutral auf 100%-Recycling-Papier gedruckt | Gesamtauflage: 23’500 Expl. Verteilgebiet: Burgdorf, Heimiswil, Oberburg, Hasle bei Burgdorf, Rüegsauschachen, Lyssach, Rüti bei Lyssach, Kirchberg, Rüdtligen-Alchenflüh, Ersigen, Aefligen, Utzenstorf, Kaltacker, Wynigen Burgdorf und seine Nachbarn Wynigen. Mit Högern und Schnellzugshalt 4 Industrienacht 2024 Eine Reise durch Technik und Bildung 7 Klimastrategie Burgdorf Netto-Null bis 2050 im Stadtgebiet 8 Klimawandel Das Schwammstadt-Prinzip in Burgdorf 12 Pro Burgdorf Frühling in Burgdorf 14 250 Jahre Kadetten Burgdorf Ein Solätte-Zapfenstreich der Superlative 22 222 Jahre Stadtmusik Burgdorf Das Jubiläum zur Uniform – oder umgekehrt 24 Förderprogramm TALENT hat Label von Swiss Olympic 27 Vision Burgdorf 2050 Eine gemeinsame Zukunftsvision entwickeln 28 Veranstaltungen / Hinweise / Tipps 31

Editorial Liebe Burgdorferinnen und Burgdorfer, liebe Leserinnen und Leser aus der Region In dieser Ausgabe des Stadtmagazins treffen historische Traditionen und zukünftige Herausforderungen unmittelbar aufeinander. So feiern wir dieses Jahr das 250-jährige Bestehen der Burgdorfer Kadetten mit einigen besonderen Aktionen. Und auch die fast ebenso «alte» Stadtmusik feiert 222 Jahre anlässlich ihrer neuen Einkleidung. Beide Institutionen haben sich über viele Generationen weiterentwickelt und umgestaltet, ohne dabei ihre Wurzeln zu vergessen. Gegründet wurden sie in einer Zeit, in der sich in unserer Stadt eine Aufbruchstimmung zu etablieren begann, weil Bürgerinnen und Bürger anfingen, sich für gesellschaftliche Fragen vehement einzusetzen. Auch die heutigen Herausforderungen benötigen grosses gesellschaftliches Engagement. Davon handelt dieses Stadtmagazin ebenfalls. Der globale Klimawandel ist längst in unseren Breitengraden angekommen, und wir müssen uns als Stadt nicht nur anpassen, sondern strategisch verankerte Massnahmen zum Schutz des Klimas umsetzen. Die städtische Klimastrategie ist nicht nur Vorgabe für das Verhalten der Stadtverwaltung und städtischer Betriebe. Sie ist eine Aufforderung an uns alle, den eigenen Verbrauch von Ressourcen und den individuellen CO2-Ausstoss unverblümt zu erkennen und zum Schutz des Klimas und der Umwelt zu verbessern. Und schliesslich geht es auf den letzten Seiten dieses Heftes um die Frage, wie sich unsere Stadt – etwas längerfristig gedacht – weiterentwickeln soll. Was macht uns aus und was macht Burgdorf zu einem Ort mit besonderer Lebensqualität? Und was ist im Jahr 2050 wirklich wichtig? Alle Burgdorferinnen und Burgdorfer sind herzlich eingeladen, sich aktiv an dieser «Vision 2050» zu beteiligen. Wir treffen uns am 4. April 2024 zum ersten Mal in möglichst grosser Runde, um Ideen auszutauschen und vielleicht erste gemeinsame Vorstellungen zu erarbeiten. Ich werde da sein und ich bitte euch alle, auch zu kommen. Lasst uns gemeinsam eine tolle Vision für unsere aussergewöhnliche und mutig vorangehende Stadt entwickeln. Nun wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre und viele entspannte Momente in der Frühlingssonne. Man sieht sich! Herzlich, Stefan Berger Stadtpräsident

4 Wynigen liegt am nordöstlichen Rand der emmentalischen Hügellandschaft. Mit einer Fläche von über 28 km2 ist Wynigen beinahe doppelt so gross wie der städtische Nachbar. Von den knapp 2‘100 Einwohnerinnen und Einwohnern leben etwa die Hälfte auf Einzelhöfen, in Weilern und Siedlungen im weiten Hügelland der Wynigenberge. Die andere Hälfte bewohnt das Dorf im Tal, das die eiszeitliche Emme vor Tausenden Jahren geformt hatte. Heute fliesst sie dort nicht mehr. Trotzdem empfindet man sich in Wynigen ganz klar als Teil des Emmentals. Wynigen ist wohl eines der wenigen, wenn nicht gar das einzige Dorf dieser Grössenordnung, das einen Schnellzughalt auf dem SBB Bahnnetz hat. Stündlich halten hier die InterRegio Züge Richtung Burgdorf/ Bern und Olten/Zürich. «Unser Schnellzugshalt ist eine Besonderheit und für Wynigen von grosser Bedeutung. Er macht unsere Gemeinde als Wohnort für Berufspendler oder auch Studierende ausserordentlich attraktiv», betont Sandra Sommer, die seit 2021 als Gemeinderatspräsidentin in Wynigen amtet. Um den vielen ÖV-Pendlern die Nutzung der Zugverbindung zu vereinfachen, stellt ihnen die Gemeinde mit der Park&Ride Anlage rund 80 Parkplätze gratis zur Verfügung. Zudem versucht man seit Jahren, mit der SBB einen InterRegio Halt im Halbstundenstakt auszuhandeln. Dies sei zwar ein schwieriges Unterfangen, aber von der Bevölkerung in und um Wynigen immer wieder nachdrücklich erwünscht. Dass man sich für gute Verkehrsverbindungen vehement einsetzt, hat in Wynigen eine lange Tradition. Historischer Kampf um den Anschluss Im Mittelalter lagen Wynigen und Burgdorf an einer der wichtigsten Ost-West Verkehrsachsen des Schweizerischen Mittellandes. Die sogenannte «Kastenstrasse» war eine bedeutende Handelsroute. Davon zeugt auch die Tatsache, dass die schon 1346 erstmals erwähnte Wynigenbrücke eine der allerersten Emmequerungen war und jedenfalls in Burgdorf lange Zeit die einzige blieb. Entlang der über Jahrhunderte genutzten Route entstanden Siedlungen mit Gewerbetätigkeit, Gasthöfe und prächtige Gebäude. Bei späteren Ausbauten des Bernischen Strassennetzes wurde die «neue Aargauerstrasse» jedoch nicht mehr über Burgdorf-Wynigen, sondern über Kirchberg geführt. Als dann in den 1850er Jahren die Eisenbahnprojekte in der Schweiz vorangetrieben wurden, bemühte sich Burgdorf um den Anschluss ans nationale Schienennetz. Wegen den topografischen Gegebenheiten standen die Chancen allerdings schlecht. Erst nach Burgdorf und seine Nachbarn Wynigen. Mit Högern und Sc

5 langem Hin und Her und dank dem von den Burgdorfern finanzierten Gyrisbergtunnel erhielt man den ersehnten Zuschlag für die Streckenführung über Burgdorf-Wynigen. Seit der Eröffnung des Eisenbahnabschnitts BernHerzogenbuchsee 1857 hat Wynigen, das damals übrigens hinter Burgdorf und Langnau die drittgrösste Emmentaler Gemeinde war, einen ausgezeichneten Anschluss. Ländliche Attraktivität hat ihren Preis Wie so viele ländlich geprägte Emmentaler Gemeinden hat auch Wynigen nur sehr begrenzten finanziellen Spielraum. «Das meiste Geld verschlingt die InstandSchnellzugshalt haltung und der zweckmässige Ausbau der Infrastruktur: Über 80 km Strassennetz, etliche öffentliche Gebäude, mehrere Schulen und Kindergärten, Schülertransporte für die abgelegenen Siedlungsgebiete und vieles mehr machen den Löwenanteil des Gemeindebudgets aus», erläutert Sandra Sommer. Da bleibe nicht viel übrig für kostspielige Extravaganzen und öffentliche Investitionen. «Viele Wachstumsmöglichkeiten mit Bauland stehen ohnehin nicht mehr zur Verfügung. Es geht also bald mal um die Konsolidierung und den Ausbau der ländlichen Lebensqualität», ergänzt Gemeindeschreiber Christian Liechti. Wynigen gelingt es, vor allem auch dank einer überaus engagierten Bevölkerung, ein attraktives Dorfleben zu gestalten. So setzt man sich beispielsweise gemeinsam dafür ein, dass Beizen und Läden im Dorf bleiben. Und wenn die zahlreichen Vereine Feste feiern oder sonstige Aktivitäten organisieren, steht die Bevölkerung geschlossen dahinter. Auch für die Jugend wird etwas getan: In Zusammenarbeit mit der offenen Jugendarbeit Herzogenbuchsee gibt‘s in Wynigen einen Jugendtreff, der regelmässig Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 6 und 20 Jahren bereit stellt. Filmkulisse und fantastisches Wanderland Die Wynigenberge gehören zum Eindrücklichsten, was das Hügel- und Wanderland Emmental zu bieten hat. Das hat wohl auch der Regisseur Franz Schnyder gedacht, als er in den 1950er Jahren für die Verfilmung von Gotthelfs «Ueli der Knecht» und «Ueli der Pächter» eine passende Kulisse für die Dreharbeiten suchte. Man fand den perfekten Hof, der in Wahrheit Reinhard-Hof heisst, im Weiler Brechershäusern und nannte ihn im Film wie in Gotthelfs Romanen Der Weiler Brechershäusern in den Wynigenbergen… … hier steht die «Glungge» aus den Gotthelf-Verfilmungen Bild © Christian Hulliger, Wynigen Bild © Hans Schuler, Rüedisbach

6 «Glungge». Die Dreharbeiten zogen viele Schaulustige und allerhand Prominenz in die Höger um Wynigen. Sogar der Hollywood Superstar Charlie Chaplin stand plötzlich vor der Glungge. Heute ist der Hof eines von vielen beliebten Ausflugszielen in Wynigen. Daneben gibt es den ebenfalls sehr bekannten Aussichtspunkt auf dem Oberbühlchnubel. Mit seiner Höhe von rund 820 m überragt er die die umliegenden Hügel und eröffnet eine herrliche Rundsicht auf den Jura und die Berner Alpen. Nebst den klassischen Wanderern, welche die Schönheit und Ruhe der Natur zu Fuss geniessen, trifft man seit der Eröffnung der Herzschlaufe und der Herzroute auch immer mehr sanft motorisierte E-Biker und EBikerinnen. «Die Herzschlaufe, welche von Burgdorf aus auch nach Wynigen und durch unsere Höger führt, hat uns spürbar mehr Besucherinnen und Besucher beschert», stellt Christian Liechti zufrieden fest. Davon würden nicht zuletzt jene Landwirte profitieren, die den Gästen mit ihren Hofläden oder sonstigen Attraktionen etwas bieten. Natürlich sei dieser Boom am Anfang nicht ganz kritiklos geblieben. Aber in Wynigen sucht man dann eben nach gemeinsamen Lösungen. Das regelmässige Dorfgespräch Zwei Mal im Jahr lädt der Wyniger Gemeinderat die Bevölkerung zum Dorfgespräch ein. Jeweils zwischen 50 und 80 Personen nutzen die Gelegenheit, sich über aktuelle, wichtige Gemeindethemen aus erster Hand informieren zu lassen und sich in verschiedenen Gesprächsrunden auszutauschen oder einfach ihre Anliegen und Meinungen einbringen zu können. So sind die Dorfgespräche mit ihren offenen und unverkrampften Gesprächsrunden zu einem festen Bestandteil des politischen und gesellschaftlichen Lebens der Gemeinde geworden. «Mit den Dorfgesprächen geben wir der ganzen Bevölkerung eine unkomplizierte Gelegenheit, sich offen und unaufgeregt zu Gemeindethemen zu äussern und auszutauschen», erläutert Sandra Sommer das Konzept. Dies sei an den ordentlichen Gemeindeversammlungen nicht immer möglich. Der Gemeinderat habe anhand dieser Gesprächsrunden schon viele spannende Inputs erhalten. Auch kämen Themen zur Sprache, die sonst vielleicht gar nie diskutiert würden. So oder so sind die gut besuchten Treffen eine wunderbare Plattform, um das dörfliche Zusammenleben gemeinsam zu gestalten. Sandra Sommer (Gemeinderatspräsidentin) und Christian Liechti (Gemeindeschreiber) «Ich würde mir manchmal wünschen, dass die Städte etwas mehr Verständnis für die heutigen Herausforderungen und Anliegen der ländlich geprägten Gemeinden aufbringen könnten.» Sandra Sommer, Gemeinderatspräsidentin Wynigenberge bei Leumberg

7 Industrienacht 2024 Eine Reise durch Technik und Bildung Die diesjährige Industrienacht erweckt mit ihrer Mischung aus Betriebsführungen, Ausstellungen und Networking-Events die Faszination für Technik, Industrie und Bildung zum Leben. Ein Anlass, der nicht nur berufliche Horizonte erweitert, sondern auch Unterhaltung und kulinarische Genüsse bietet. Die Industrienacht vom Freitag, 26. April 2024, steht ganz im Zeichen der Stärkung des regionalen Arbeitsmarktes und bietet Einblicke in die Welt von Industrie und Technik, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Dieses Jahr steht sie unter dem Motto «Technik trifft Logistik». Betriebe aus Burgdorf und dem Emmental öffnen ihre Türen und bieten die Möglichkeit, die Welt der industriellen Fertigung und Logistik hautnah zu erleben. Die Industrienacht bietet somit einen einmaligen Einblick in die Praxis und lässt die Besucher Teil der industriellen Wunderwelt werden. Die Firmen bieten geführte Touren an, die per Bus, zu Fuss oder mit dem Fahrrad erreicht werden können. Ausgangspunkt ist die Markthalle Burgdorf, die nicht nur als Verkehrsknoten, sondern auch als zentraler Treffpunkt dient. Hier findet eine Industriemesse statt, welche die Vielfalt und das Potenzial der regionalen Unternehmen aufzeigt. Man kann sich über Karrieremöglichkeiten informieren, Kontakte knüpfen und die neuesten Innovationen der Aussteller bestaunen. Die Messe bietet eine Plattform für lokale Industriebetriebe und Bildungseinrichtungen, sich zu präsentieren und Talente anzuziehen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung der Jugend. Tagsüber finden spezielle Touren für Schulklassen statt. Sie sind darauf ausgerichtet, das Interesse an technischen Berufen zu wecken und die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten in der Region aufzuzeigen. Ein Lehrstellen-Marktplatz ermöglicht es den Schülern, direkten Kontakt mit potenziellen Ausbildungsbetrieben aufzunehmen. Zwischen den Touren und Besichtigungen bietet die Industrienacht auch Raum für Unterhaltung und kulinarische Genüsse. In der Markthalle wird für das leibliche Wohl gesorgt und ein Rahmenprogramm sorgt für Unterhaltung und entspannte Gespräche. So ist die Industrienacht 2024 in Burgdorf mehr als nur ein Event. Sie ist eine Plattform für Bildung, Networking und Inspiration und zeigt, wie sich die Region durch Technologie und Industrie weiterentwickelt. Gleichzeitig bietet sie einen Einblick in die faszinierende Welt der Logistik. Ein Muss für alle, die sich für Technik begeistern oder einfach einen spannenden Abend in einer inspirierenden Umgebung erleben möchten.

8 Die von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verändern das Klima und gefährden so die Gesundheit und das Wohlergehen von Mensch und Umwelt. Durch eine drastische Reduktion dieser Emissionen soll das Klima geschützt werden. Zu diesem nationalen Ziel hat sich auch die Stadt Burgdorf bekannt und verpflichtet. In der nun vorliegenden Klimastrategie wird festgehalten, wie Burgdorf Klimaneutralität bis 2030 für die Stadtverwaltung und bis 2050 für die ganze Stadt erreichen kann. Als sich homo sapiens vor etwa 200‘000 Jahren entschied, die Wälder Afrikas zu verlassen, um in den Savannen sein Glück zu versuchen, war er für diesen neuen Lebensraum nicht speziell gut ausgerüstet. Er war weder besonders schnell, noch besonders gut getarnt. Und er war schon gar nicht stark genug, um es mit den dort lebenden Tieren aufnehmen zu können. Aber er war ein Generalist mit mächtigen Werkzeugen: Zwei Hände, die er dank dem aufrechten Gang vielseitig einsetzen konnte, und ein enorm leistungsfähiges Gehirn. Die mit heutigen Massstäben durchaus vergleichbaren intellektuellen Fähigkeiten nutzte er für die bewusste Gestaltung seines Lebensraums. Er konnte vorausschauend planen, sein Handeln reflektieren, Strategien für die Nahrungsbeschaffung ersinnen und Beziehungen aufbauen. Er schuf quasi eine zweite, selbst gestaltete Natur, ohne jedoch den Bezug zur ursprünglichen Natur, die sein Überleben sicherte, zu verlieren. Er jagte so viel wie er brauchte, bearbeitete das Land und rodete Wälder immer im Bewusstsein, dass er von dem Lebensraum, den er verändert, abhängig ist. Diese kulturelle und vermutlich spirituell geprägte Leistung war ein entscheidender Faktor für seinen Erfolg. Denn auch im weiteren Verlauf der Evolution schien der Mensch immer wieder bewusste Entscheide zum bewahrenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen, der «beseelten» Umwelt, die ihn ernährte, zu treffen. So entstanden beispielsweise Rituale und gemeinschaftliche Organisationsformen, die der bewussten Selbstbeschränkung und Regeneration der Umwelt dienKlimastrategie Burgdorf Netto-Null bis 2050 im Stadt Mit einer massiven Reduktion des globalen Treibhausgasausstosses in den nächsten Jahren und Jahrzehnten können der weitere Wandel des Klimas und dessen negative Auswirkungen beschränkt werden. Aus der Klimastrategie Burgdorf

9 dtgebiet ten. Diese Reflektion des eigenen Handelns hinsichtlich der Auswirkungen auf den Lebensraum ist eine kulturelle Errungenschaft, die das Überleben unserer Spezies seither über viele Jahrtausende leitete. Heute, so scheint es, muss sich die Menschheit diese Fähigkeit dringend wieder aneignen… Klimaschutz und Klima-Anpassung Die Geschichte der Menschheit ist nicht in erster Linie eine evolutionäre Abfolge von Anpassung an sich wandelnde Umweltbedingungen. Vielmehr ist sie eine Geschichte der bewussten Gestaltung der Umwelt. Und auch heute und in Zukunft geht es nicht allein um die unvermeidbare Adaption an die aktuelle Klimarealität, sondern um bewusste, individuelle und gemeinschaftliche Entscheide, wie das Klima wirksam geschützt und damit unser natürlicher Lebensraum erhalten werden kann. Der nun vorliegende Teil der Burgdorfer Klimastrategie behandelt den Bereich des Klimaschutzes und definiert die konkreten Handlungsfelder zur Erreichung der Klimaneutralität. Die strategischen Leitplanken zur Anpassung an die bereits wirksamen Konsequenzen des Klimawandels werden davon gesondert noch erarbeitet. Emissionsreduktion steht im Vordergrund Zum Erreichen des Netto-Null-Ziels müssen vermeidbare Emissionen in der Stadtverwaltung und in stadtnahen Betrieben bis 2030 und im ganzen Stadtgebiet bis 2050 möglichst vollständig eliminiert werden. Die Stadt Burgdorf fokussiert dazu zunächst auf Emissionen in der Verwaltung sowie in Betrieben, an denen sie eine Mehrheitsbeteiligung hält. Sie unterstützt aber auch Private und Unternehmen bei der Emissionsminderung. Hier besteht in Burgdorf genau wie in den meisten industrialisierten Teilen der Welt enormes Handlungspotenzial. Burgdorf hatte im Jahr 2021 einen Energiebedarf von Total 563.6 GWh (Gigawattstunden Primärenergie). Bei 16‘578 Einwohnenden entsprach dies einem Endenergiebedarf von 29.2 MWh pro Einwohnerin und Einwohner. Mit fast 60% entfällt der grösste Anteil auf die Wärmeerzeugung. Die Mobilität hat mit 108.9 GWh einen Anteil von 22.5 % am Endenergiebedarf, wobei der Strassenverkehr mit 87.8 GWh den grössten Teil ausmacht. Rund zwei Drittel des gesamten Energiebedarfs werden noch immer mit fossilen Energieträgern, also Erdöl und Erdgas, abgedeckt. So stammen fast 80% der verbrauchten Wärme aus Erdöl und Erdgas und lediglich 21% aus erneuerbaren Quellen. Auch bei der Mobilität stecken wir noch tief im «fossilen Zeitalter». Nur gerade 1.3% der in Burgdorf immatrikulierten Fahrzeuge fahren elektrisch. Aufgrund des noch hohen Anteils fossiler Energieträger betrugen die energiebedingten CO2-Emissionen in Burgdorf 102‘600 Tonnen. Rund 58% verursachte die Wärmeerzeugung und etwa 40% der Verkehr. Burgdorf verfügt über das Potenzial, den Wärmebedarf bis 2050 zu 100% mit lokalen erneuerbaren Energiequellen zu decken. Aus der Klimastrategie Burgdorf Zukunftsbilder einer klimaneutralen Stadt Zur Illustration einer klimaneutralen Stadt haben Absolventinnen der Zürcher Hochschule der Künste Zukunftsbilder entworfen. Sie veranschaulichen die vielen verschiedenen Faktoren, die für das Netto-Null Ziel eine Rolle spielen. Von der lokalen Nahrungsmittelproduktion, über die Stromproduktion bis zur Steigerung des Langsamverkehrs.

10 Um eine drastische Reduktion der Emissionen zu erreichen ist der Ersatz fossiler Energieträger durch emissionsarme Technologien und sauberen Strom unabdingbar. Zusätzlich wird man nicht darum herum kommen, angesichts des Klimawandels den eigenen Konsum zu überdenken und den Verbrauch von Ressourcen gezielt und willentlich zu reduzieren. Energieträger sparsam und effizient einsetzen Neben dem möglichst vollständigen Verzicht auf fossile Brenn- und Treibstoffe und dem raschen Ausbau erneuerbarer Energien ist zur Zielerreichung auch ein sparsamer, bewusst massvoller Umgang mit allen Energieträgern notwendig. Daher werden Ansätze und Massnahmen für mehr Suffizienz (Genügsamkeit) genauso verfolgt, wie solche für Konsistenz (erneuerbare Energien, umweltschonende Technologien) und Effizienz (bessere Nutzung). Verfügbare Potenziale zur Senkung des Energieverbrauchs, zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Nutzung erneuerbarer Energieträger sollen möglichst umfassend und aufeinander abgestimmt genutzt werden. So wird in der Klimastrategie etwa aufgezeigt, dass der Wärmebedarf, welcher in Burgdorf heute nur zu etwa 13 % mit lokalen erneuerbaren Energien gedeckt wird, in Zukunft durchaus klimaneutral gestaltet werden könnte. Die grössten Potenziale liegen nebst der Nutzung von Umweltwärme durch Wärmepumpen auch in der Solarthermie. Ergänzt wird dieses Potenzial durch effizientere Nutzung von Wärmeenergie. Hier geht es in erster Linie um die Verbesserung der Wärmeisolation und damit um die energetische Sanierung insbesondere von älteren Gebäuden. Im Zusammenspiel mit dem ebenfalls enormen Ausbaupotenzial im Bereich der Photovoltaik, ist eine lokale Netto-Null Wärmeproduktion in Burgdorf durchaus realistisch. Die Stadtverwaltung geht voran Die Klimaziele können nur erreicht werden, wenn alle Akteurinnen und Akteure durch konsequentes Handeln und Ausschöpfen ihrer Kompetenzen dazu beitragen. Dies betrifft die politischen Ebenen Bund, Kanton und Gemeinde sowie auch Unternehmen und Private. Die Gemeinde hat durch rechtliche Rahmenbedingungen eingeschränkte Handlungskompetenzen. So kann sie nicht einfach der Bevölkerung Massnahmen zu individuellen Einsparungen oder gar nachhaltigem Konsum- oder Mobilitätsverhalten verordnen.

11 Sie will aber – so weit als möglich – Rahmenbedingungen und Anreize schaffen, welche das Verhalten der Bevölkerung und der Unternehmen in klimaneutralem Sinne fördern. Zudem kann sie all ihre planerischen Aktivitäten wie Raum- und Verkehrsplanung, die Siedlungsentwicklung und die Energieplanung auf das Netto-Null Ziel ausrichten. Und natürlich kann sie ihre eigenen Massnahmen innerhalb der städtischen Betriebe umsetzen. Klimaneutral bis 2030 Auch bei der Stadtverwaltung entfällt der weitaus grösste Anteil des Energieverbrauchs auf die Wärme (6.4 GWh, 74.8 %). Dieser Wärmebedarf wird heute noch hauptsächlich durch Erdgas gedeckt – mit entsprechenden CO2-Emissionen (1‘325 Tonnen). Weitere rund 140 Tonnen verursachten die fossilen Treibstoffe für die städtischen Fahrzeuge. Weil die Liegenschaften der Stadtverwaltung grösstenteils mit Erdgas beheizt werden und zudem viele der Gebäude alt und schlecht isoliert sind, besteht hier ein grosses Potenzial zur Eliminierung der klimaschädlichen Emissionen. Mit der Immobilienstrategie, der Sanierungsstrategie, der Schulraumplanung und der Verwaltungsraumplanung wird dies mittelfristig angegangen. Gemäss der Klimastrategie sollen sämtliche Liegenschaften im Eigentum der Stadt spätestens 2030 die benötigte Wärme aus erneuerbaren Energiequellen beziehen. Dies bedingt den Ersatz der meisten bestehenden Heizsysteme. Ebenso werden bis spätestens 2050 alle Liegenschaften energetisch vorbildlich ausgestattet und zusätzlich gegen die absehbare sommerliche Hitze geschützt sein. Es braucht uns alle Die Strategie zum Klimaschutz beschreibt viele weitere Massnahmen und Zielsetzungen. Von der Beschleunigung der lokalen Stromproduktion bis zur Reduktion des klimaschädlichen Food Waste. Natürlich löst Burgdorf allein die globale Klimakrise nicht. Aber wir alle sollten unseren Beitrag dazu leisten. Wir können und müssen unser Handeln auf die Erhaltung eines gesunden Lebensraums ausrichten. Dies ist im Grunde keine politische Frage, sondern seit dem vorausdenkenden homo sapiens, eine Frage des Willens, die Welt so zu gestalten, dass auch nachfolgende Generationen ein gutes Leben führen können.

12 Der Klimawandel ist nicht mehr nur Szenario, sondern bereits spürbare Realität. Hitzesommer, lange Trockenperioden und Starkniederschläge werden uns in Zukunft zunehmend beschäftigen. Das Prinzip der Schwammstadt kann die negativen Auswirkungen besonders in dicht bebauten Gebieten mindern. Angesichts der sich verändernden Klimaverhältnisse müssen Städte ganz neu gedacht werden. Starkregenereignisse nehmen zu und verursachen gerade in Gebieten mit versiegelten, nicht sickerfähigen Oberflächen lokale Überschwemmungen. Gleichzeitig machen hohe Temperaturen und sogenannte Hitzeinseln den Aufenthalt in dicht verbauten Orten schier unerträglich und bisweilen sogar gesundheitsgefährdend. Das bis anhin möglichst rasch abgeleitete Regenwasser fehlt der Vegetation während den immer längeren Hitze- und Trockenperioden. Genau hier setzt das Prinzip Schwammstadt an. Statt das Wasser abzuleiten, soll es in den Untergrund sickern und dort natürlich gespeichert werden. Das versorgt Pflanzen während Trockenzeiten, welche wiederum durch die Verdunstung für eine markante Abkühlung der Lufttemperatur sorgen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Regenwasser überhaupt versickern kann und nicht einfach über die wasserdichten Oberflächen in das Kanalisationssystem fliesst. Schritt für Schritt zur Schwammstadt Der herkömmliche Städtebau der letzten Jahrzehnte hat die absehbaren Folgen des Klimawandels kaum berücksichtigt. Man achtete wenig auf sickerfähige Flächen, die das Regenwasser speichern könnten, oder auf Grünflächen und Baumbepflanzung, die durch die natürliche Wasserverdunstung einen Kühleffekt haben. «Bei der Planung heutiger Bauprojekte und Arealentwicklungen werden selbstverständlich auch die Kriterien der Schwammstadt berücksichtigt», betont Felix Haller, der sich bei der Baudirektion intensiv mit dem Thema beschäftigt. So etwa, wenn es um die Freiraumgestaltung oder den Bau von Tiefgaragen gehe, über denen logischerweise keine durchlässige Oberfläche möglich ist. Demgegenüber können bereits gebaute Infrastrukturen nicht so Klimawandel Das Schwammstadt-Prinzip «Wir wollen möglichst viele kleine Massnahmen kurzfristig und unbürokratisch umsetzen und so die lokalen Hitzebelastungen rasch und spürbar vermindern.» Felix Haller, Projektleiter Stadtplanung

13 in Burgdorf einfach der neuen Klimarealität angepasst werden. Deshalb hat man sich in Burgdorf entschieden, mit einfachen Massnahmen an geeigneten Orten sickerfähige und begrünbare Flächen zu installieren. Im Fokus steht dabei das Bahnhofquartier, das während den Sommermonaten nachweislich besonders stark von extremen Temperaturen betroffen ist. Jeder Quadratmeter zählt «Wir haben bereits etliche Flächen evaluiert, auf denen wir kurzfristig oder mit einfachen baulichen Massnahmen sickerfähigen Grund und wirksame Bepflanzungen realisieren können. So beispielsweise vor dem alten Postgebäude. Diese Idee kam übrigens vom Verein «Burgdorf im Wandel». Bei weiteren geeigneten Flächen sind wir in Verhandlungen mit den Grundeigentümern», erläutert Felix Haller. Nebst diesen rasch umsetzbaren Verbesserungen wird das Schwammstadt-Prinzip auch in die städtischen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel einfliessen. Hier wird es in grösserem Kontext darum gehen, die Stadtentwicklung als Ganzes unter dem Aspekt der nicht umkehrbaren neuen Klimarealität zu betrachten und weitreichendere Anpassungsmassnahmen zu definieren. Die Bevölkerung ins Boot holen Von den Auswirkungen des Klimawandels sind wir alle betroffen. Darum ist es den Verantwortlichen der Stadtentwicklung auch wichtig, die Burgdorferinnen und Burgdorfer zu sensibilisieren und zur aktiven Mitgestaltung einzuladen. Die Anpassungen an die klimatischen Veränderungen erfordern einen laufenden Lernprozess und die Bereitschaft, gewohnte Pfade auch mal zu verlassen und neue Ideen mutig auszuprobieren. Apropos Ideen: Wenn Sie eigene konkrete Vorschläge zur Realisierung von durchlässigen Bodenflächen und deren Bepflanzung haben, können Sie sich gerne melden: baudirektion@burgdorf.ch Die Messungen von 2020 im Bahnhofquartier zeigen starke bis extreme Wärmebelastung. (Quelle: Geoportal Kt. Bern) Jeder einzelne Baum bringt unmittelbar spürbare Kühlung. Beispielhafte Umsetzung (Abbildung links) Die tiefergelegte Grünfläche sammelt und speichert das Regenwasser, das über den versiegelten, leicht abfallenden Boden fliesst.

Die Seiten von 14 Manous Manolo – Hairstyling Manuela Wälti Im März 2021 eröffnete die Hairstylistin und Make-up-Artistin Manuela Wälti ihren Coiffeur-Salon «Manous Manolo» an der Poststrasse 8 in Burgdorf. «Nach 20-jähriger Berufstätigkeit in Bern wagte ich den Schritt in die Selbständigkeit. Die Geschäftsgründung in der Zähringerstadt stellte für mich ein Herzensprojekt dar: Hier bin ich aufgewachsen, hier befindet sich mein Lebensmittelpunkt», erläutert die 39-jährige Saloninhaberin. Das Vorhaben, frischen Wind in die hiesige Coiffeur-Landschaft zu bringen, hat sich gelohnt. Mittlerweile ist das Geschäft vom Solo-Betrieb zu einem Vierer-Team angewachsen. «Wir ziehen alle gemeinsam an einem Strick, üben unseren Beruf mit grosser Freude, Leidenschaft und Kreativität aus und verfügen über eine gute Intuition, was die Kundinnen und Kunden wünschen und wie ihre Vorzüge am besten zur Geltung gebracht werden», verrät Manuela Wälti das Erfolgsgeheimnis von «Manous Manolo». «Viel Wert legen wir auf eine entspannte und gemütliche Atmosphäre. Wer unseren Salon besucht, soll sich wohlfühlen und die Auszeit vom hektischen Alltag geniessen. Es gibt nichts Schöneres, als positive Rückmeldungen von unseren Kundinnen und Kunden zu erhalten.» Der Kundenstamm von «Manous Manolo» umfasst sowohl Frauen als auch Männer jeden Alters ebenso wie Kinder und Jugendliche. www.manousmanolo.ch FOODOO Gemüsebouillon FOODOO original Gemüsebouillon zum Nachfüllen – aus gerettetem Schweizer Gemüse. Ohne Geschmacksverstärker oder Palmfett. CHF 2.75/100 g 101g-Lebensmittel im Offenverkauf Hohengasse 8, 101g.ch Rasenmähen ohne Kabelsalat Geniessen Sie die Freiheit des kabellosen Mähens: Entdecken Sie unsere Auswahl an Akku-Rasenmähern der Marken Milwaukee, Makita und Metabo! Preise individuell Egger + Co. AG Kirchbergstrasse 3, egger-burgdorf.ch

15 Die Seiten von Naturage Buch «Heilpflanzen am Wegesrand» Ein praktischer Alltagsbegleiter, den wir Ihnen im Mai auf einem Heilpflanzenspaziergang gerne vorstellen. Weitere Infos bei uns in der Apotheke. CHF 45.00 Bahnhof Apotheke Zbinden AG Bahnhofstrasse 13, achillea.ch Frühlingserwachen Entdecken Sie unsere exquisiten Frühlingsspezialitäten! Feinkost aus Nah & Fern wartet auf Sie. Gönnen Sie sich den Genuss und kommen Sie vorbei! Preise individuell Lavanda Feinkost Blaser & Dugumovic Hunyadigasse 2, lavanda.ch Kita Bucher Areal Ein Ort zum Wohlfühlen wo sich Kinder mit grossem Umschwung frei bewegen können. Bei Fragen anrufen und einen Besichtigungstermin vereinbaren: 034 422 47 72. Kita Bucher Areal Gotthelfstrasse 44, www.leolea.ch Bettwäsche Aus 100 % feinster Baumwolle in schönen Farben und Designs. Swiss Manufactur. Duvet- und Kissenanzug 160/210 cm, 65 /100 cm CHF 196.00 Team Interieur Metzgergasse 21, team-interieur.ch

Die Seiten von 16 Anziehendes Gerd-Kristina Ryser verkauft an der Progressastrasse 17 in Oberburg in ihrem Geschäft «Anziehendes», das jeweils am Mittwochnachmittag oder auf Vereinbarung geöffnet ist, Eigenprodukte der französischen Manufaktur Perrin. Diese ist im Burgund beheimatet und feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt stehen Strumpfwaren für Männer und Frauen, welche frech und verspielt aktuelle Modetrends widerspiegeln und fröhliche Farbtupfer in das Leben ihrer Träger/innen bringen. «Ich lernte die Produkte von Perrin auf einem Markt in der Bretagne kennen und war sofort begeistert von der hochwertigen Qualität, dem speziellen Design und dem einzigartigen Tragekomfort», betont die Inhaberin, welche seit Januar 2018 die exklusive Vertretung der Manufaktur Perrin in der Schweiz innehat. Besonders überzeugt ist sie von der nachhaltigen Produktion des Familienunternehmens, dessen Kreationen zu 100% in Frankreich hergestellt werden. Neben Socken und Strumpfwaren von Perrin umfasst das Warenangebot weiter erlesene Accessoires wie irische Wollschals von McKernan, Rucksäcke von EM-EL und Taschen der schweizerischen Manufaktur Battaglia. Zudem bietet Gerd-Kristina Ryser, die einmal pro Monat am Burgdorfer Samstagsmarkt präsent ist, eine individuelle Farb- und Stilberatung an, in der sie Hilfestellungen für den bewussten Einkauf und den Umgang mit der persönlichen Garderobe vermittelt. www.anziehendes.ch 9er Vasenset «Universum» Ganz neu in unserem Sortiment präsentieren wir Ihnen unsere Vasen in drei Grössen in den Ausführungen uni, einfarbig und mehrfarbig. ab CHF 48.00 Stiftung Intact, Keramikwerkstatt Bernstrasse 7, wir-bringens.ch Osterhasen aus Schokolade «Widmer Osterhasen rasen durch Burgdorfs Strassen» – Schokoladen-Hasen hergestellt mit alten Formen und dem Können vom traditionellen Handwerk. Preise individuell Confiserie-Tea-Room Widmer Kirchbühl 7, confiserie-widmer.ch

17 Die Seiten von www.lieblingsbrille.ch Hast Du auch eine Lieblingsbrille? Bring sie vorbei! Wir ersetzen Dir gerne Deine Gläser und frischen die Fassung auf. Preise individuell Optik von Gunten AG Poststrasse 5, optik-vongunten.ch Micronährstoffe Entgiftung Zur Unterstützung der Bindung und Ausleitung von Schwermetallen und anderen Giftstoffen. CHF 99.80 /138 g Spagyrik Lymphaktivierend Lymphaktivierende und reinigende Spagyrikmischung. Ideal als Frühlingskur. CHF 28.60 /50 ml Teemischung Entschlackung Ein entschlackender, stoffwechselanregender Tee. Fördert die Ausscheidung über Niere, Leber und Haut. CHF 14.60 /100 g Apotheke Ryser AG Lyssachstrasse 17, apotheke-ryser.ch Frühlingsputz mit SONETT Hochwirksame Reinigungsmittel, ökologisch konsequent. So macht Putzen Spass. ...und natürlich zum Nachfüllen bei uns im Claro Laden. Preise individuell Claro Weltladen Metzgergasse 10, claro-burgdorf.ch Schneidebrett Schneidebrett aus Eichenholz mit schöner Gravur vom Schloss Burgdorf und einem hübschen Lederriemen. Exklusiv erhältlich bei Klötzli. ab CHF 109.90 Klötzli Messerschmiede Hohengasse 3, klotzli.com Schwengelpumpen Massiv und voll funktionsfähig, Euro-Fabrikation, diverse Modelle und passendes Anschlussmaterial. ab CHF 560.00 E. Seiler AG Hohengasse 31, seilerburgdorf.ch

Die Seiten von 18 OMNIA Physio & Flying Physios Die im September 2022 eröffnete Physiotherapie-Praxis von OMNIA Physio & Flying Physios am Typonweg 7 in Burgdorf fungiert als Anlaufstelle für Menschen aller Altersgruppen, die unter Beschwerden leiden oder sich im Rekonvaleszenz-Prozess befinden. «Wir nehmen uns viel Zeit für einen ausführlichen Erstbefund und klären sorgfältig ab, was für die Patientinnen und Patienten am wichtigsten ist. Unser Ziel ist stets, die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten. Dafür setzen wir auf eine umfassende ganzheitliche Behandlung», erläutert Standortleiterin und Physiotherapeutin Elsi Ziegler-Stokman, die sich unter anderem auf die Therapie bei Harninkontinenz und Beckenbodenbeschwerden spezialisiert hat. Nach einer individuellen Untersuchung wird ein persönlicher Behandlungsplan ausgearbeitet. Als Teammitglied steht ihr Joelle Sigel zur Seite, die über viel Erfahrung im Bereich der Geriatrie sowie der Linderung und Prävention von Altersbeschwerden verfügt. Der grosszügige, zur Praxis gehörende Trainingsbereich steht ausschliesslich den Patientinnen und Patienten von OMNIA Physio & Flying Physios zur Verfügung. «Diese schätzen den familiären und geschützten Rahmen, den wir bieten, sehr», betont Elsi Ziegler-Stokman. Das «Flying Physios»-Team führt in Burgdorf und Umgebung auf Wunsch auch Hausbesuche durch. www.omnia-physio.ch/physio-burgdorf Ganzjährig & saisonal passend – ChocoLade und andere Köstlichkeiten …auch zu Ostern lassen wir für Feinschmecker ein aussergewöhnliches Genuss-Sortiment gedeihen, z.B. einzigartige Praliné-Eili, kleine Schoggi-Häsli gefüllt und vieles mehr… Preise individuell ChocoLade Mühlegasse 16, choco-lade.ch Mahlzeitenservice und Catering des Wohnparks Buchegg Feine Mittagmenüs aus frischen und besten Zutaten, 365 Tage im Jahr direkt zu Ihnen nach Hause geliefert. Wir liefern auch gerne an Firmen. Restaurant Park-Café im Wohnpark Buchegg Geniessen Sie mittags eines der zwei Tagesmenüs oder unseren Wochen-Hit. Für den kleinen Hunger zwischendurch finden Sie immer etwas Passendes. Wohnpark Buchegg Burgdorf AG Bernstrasse 16, buchegg.ch

19 Die Seiten von Schweizer Brillen-Designer Didier Voirol Neue Brillenfassungen, auch mit magnetischem Sonnen-Clip, in leichten, robusten und antiallergischen Materialien, wie z.B. das Modell «Burgdorf». ab CHF 250.00 inkl. Gläser Greisler AG, Brillen & Contactlinsen Schmiedengasse 3, greisler-ag.ch Rhomb Chair Prostoria Breiter, bequemer und stabiler Stuhl. Eine Kombination modernster Holzverarbeitungstechnologien und anspruchsvollem Handwerk. Massivholz Eiche, lackiert in natur oder schwarz. b: 58 x t: 52 x h: 79cm CHF 815.00 Jäggi AG Burgdorf Lyssachstrasse 13, jaeggi-burgdorf.ch Eheringe Ringe in Rotgold. Preise individuell Alain Aebi | Goldschmiedeatelier Schmiedengasse 15, goldschmied-aebi.ch apuntob Designerin Barbara Garofalo verwendet ausschliesslich natürliche Materialien wie Leinen, Baumwolle, Voile, Wolle, Kaschmir und Seide und kreiert zeitlose Silhouetten. Preise individuell Linea Moda Am Kronenplatz, linea-moda.ch Speyside Whiskey Senf Bereit für ein Geschmackserlebnis, das Deine Sinne beflügelt? Unser Senf ist mehr als nur ein Würzmittel, es ist eine Reise in die Welt des Genusses. CHF 11.00 Baris Kräuterwelt Inh. Feuz Kevin und Barbara barisshop.ch

Die Seiten von 20 Das Burgdorfer Jubiläums-Pils Die Burgdorfer Gasthausbrauerei feiert die 25 Jahre ihres erfolgreichen Bestehens mit einem kräftig gehopften Pils. Die verwendeten Zutaten Hopfen und Malz stammen zu Teilen aus der Schweiz. CHF 2.65 / 50 cl exkl. Depot Burgdorfer Gasthausbrauerei AG Kornhausgasse 16, burgdorferbier.ch Strahlend schöne Haut zum Frühlingstart Pflegende, Intensiv-Kur mit sorgfältig aufeinander abgestimmten Wirkstoff-Ampullen. Für eine strahlende und frühlingsfrische Haut in nur 2 Wochen. CHF 71.00 unser Angebot, 20 % BABOR-Rabatt bis Ende März Schoenzeit GmbH – BABOR Beauty SPA Lyssachstrasse 9, schoenzeit.ch Integral Bioladen Burgdorf «Von Kopf bis Fuss auf Bio eingestellt», lautet das Motto des Bioladens Integral an der Poststrasse 8 in Burgdorf. «Das umfangreiche Sortiment umfasst rund 3000 Produkte, die alle Bedürfnisse des täglichen Bedarfs abdecken», erläutert Inhaberin Barbara Nyffeler, die das Geschäft im November 2019 übernommen hat. «Das Angebot reicht von Frischwaren über Trockenprodukte und Getränke bis zu Non-Food-Artikeln wie Reinigungsmittel und Bio-Kosmetika. Grosser Beliebtheit erfreut sich unsere tiefgefrorene Frischpasta, die offene Käsetheke, das saisonale Gemüse aus der Region sowie Hülsenfrüchte, Nüsse und Reis-Sorten in Depot-Gläsern. Zum Renner avancierte zudem das selbstgebackene Brot, das zahlreiche Liebhaber/innen gefunden hat.» Mit dem nahenden Frühling wird die Vielfalt an frischen Gemüsen und Kräutern schon bald rapide zunehmen. Bei wärmeren Temperaturen lässt sich wunderbar in der Lounge vor dem Geschäft bei einer köstlichen Glace verweilen. Dank dem Hochbeet und diversen Pflanzen wird sich der Vorplatz wiederum in eine grüne Oase verwandeln. Der Bioladen, der für Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit steht, existiert seit beinahe 40 Jahren und ist aus der Zähringerstadt nicht mehr wegzudenken. Barbara Nyffeler führt das Geschäft gemeinsam mit ihrem Team mit viel Freude, Leidenschaft und Kreativität. www.integral-bioladen.ch

21 Die Seiten von Relax! Yoga & intuitives Malen Wir starten mit sanftem Yin-Yoga. Achtsame Bewegung, innehalten, atmen. Im Atelier malen wir grosszügig und abstrakt auf Leinwand – mit viel Leichtigkeit und ohne Druck. Keine Vorkenntnisse erforderlich. Samstag, 4. Mai 2024, 10.00-16.00 Uhr CHF 170.00 Atelier farbwiese Hohengasse 17, farbwiese.ch Smartphone Schutzfolien Diese Schutzfolien eignen sich perfekt, um Ihr Smartphone vor kleinen Stössen und Kratzern zu schützen. Für alle Smartphone Marken erhältlich. CHF 25.00 statt CHF 35.00 Quickline Shop (Localnet) Bahnhofstrasse 65, quickline.localnet.ch Ob alleine, als Familie oder zu zweit. Wir sind bereit! Das langjährige & persönliche Nussbaumer Reisen & Magical Mistery Tours Team hat viele wunderbare Reiseideen für 2024! Nussbaumer Reisen AG Bahnhofstrasse 18a, nussbaumer-reisen.ch Pullover FFC / Wolle Kashmir CHF 269.00 Bluse Fil Noir /100 % Bio Baumwolle CHF 219.00 Jeans Pepe Jeans / Baumwolle gemischt CHF 139.00 Schuhe Paul Green / Veloursleder CHF 189.00 Vestita AG Bahnhofstrasse 26, vestita.ch

22 Ihr 250-jähriges Bestehen wollen die Burgdorfer Kadetten an der Solätte 2024 mit einer besonderen Aktion feiern: Eine grosse Anzahl Ehemaliger soll den Umzug am Zapfenstreich zu einem nie dagewesenen Aufmarsch anwachsen lassen. Aber auch die anderen Events im Jubiläumsjahr werden dem Anlass gerecht ausgeweitet. Ein erster Grossanlass im Rahmen des 250-JahrJubiläums der Kadetten Burgdorf ist bereits Geschichte: Die beiden Konzerte vom 1. und 2. März in der Markthalle bildeten den Startschuss zu den Feierlichkeiten 2024. Für einen besonderen Rahmen sorgten die geladenen Gäste. So bereicherten am Freitag die Kadettenmusik Thun und am Samstag der Tambourenverein Kirchberg sowie die Majoretten aus Münsingen die Jubiläumskonzerte. «Wir wollen zum 250. Geburtstag keine grossen Partys veranstalten», betont die Medienverantwortliche Daniela Lanz. «Vielmehr möchten wir unsere regulären Anlässe einfach etwas ausdehnen und das Jubiläum für die Öffentlichkeitsarbeit nutzen.» Unter anderem ab Ende April mit einer Ausstellung im Schloss. Eine breite Öffentlichkeit erreichen die Burgdorfer Kadetten jeweils im Rahmen der Solätte. Und in diesem Jahr planen sie einen Auftritt, den es in dieser Grösse und in diesem Umfang wohl noch nie gegeben hat: Sämtliche Ehemaligen sind aufgerufen, sich am Zapfenstreich vom Sonntag, 23. Juni 2024, dem Umzug anzuschliessen – egal ob mit Instrument im Rahmen der Kadettenmusik, als Tambour oder bei den Majoretten. «Alle können mitmachen oder ganz einfach nur mitlaufen», betont Korpsleiter Michel Zwahlen. Bei Bedarf würden auch Instrumente zur Verfügung gestellt. Er rechnet mit bis zu 150 zusätzlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Einer von ihnen wird Franz Aeschimann sein. Der heute 65-jährige war von 1970 bis 1975 in der «Kaderemusig», ist seither Musikant und spielt heute in der Stadtmusik Cornet. «Von vielen ehemaligen Kollegen, die ich 250 Jahre Kadetten Burgdorf Ein Solätte-Zapfenstreich de Das Kader der Burgdorfer Kadetten von 1896 unter Korpsführer Charles (Karl) Frank

23 der Superlative lange nicht mehr gesehen habe, vernahm ich, dass sie kommen wollen», sagt er und freut sich auf den Zapfenstreich. «Die diesjährige Aktion entwickelt vermutlich eine höhere Dynamik als die Ehemaligentreffen der vergangenen Jahre.» Wurzeln im 18. Jahrhundert Die Kadetten in der Schweiz blicken auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins Ende des 18. Jahrhunderts reicht. Ursprünglich waren sie Teil des militärischen Ausbildungssystems, das junge Männer auf den Dienst in der Armee vorbereitete. Mit der Zeit wandelte sich ihre Rolle, und die Kadettenorganisationen entwickelten sich zu Bildungs- und Jugendorganisationen, die Werte wie Disziplin, Gemeinschaftssinn und körperliche Fitness förderten. So auch die Kadetten Burgdorf, die tief in der lokalen Gemeinschaft verwurzelt sind und der Jugend eine Vielzahl von Aktivitäten anbieten. Seit 40 Jahren machen bei der vormals reinen Knabenorganisation auch die Mädchen mit. «Dieses Jubiläum wollen wir 2024 ebenfalls feiern», freut sich Daniela Lanz. Heute sind die Kadetten in der Schweiz nicht mehr mit dem Militär verbunden sondern konzentrieren sich auf die persönliche und soziale Entwicklung junger Menschen. Sie bieten eine Plattform, auf der Jugendliche Fähigkeiten erlernen können, die sowohl in ihrem persönlichen als auch im beruflichen Leben von Nutzen sind. Das Angebot in Burgdorf unterteilt sich in die Bereiche Musik, Tambouren und Sport. Der musikalische Fokus liegt auf Blasinstrumenten und bei den Tambouren auf der klassischen Baslertrommel sowie diversen Perkussionsinstrumenten. Im Bereich Sport werden Kurse in Leichtathletik, Majoretten, Orientierungslauf, Schützen, Unihockey sowie Wald, Abenteuer, Spiel und Spass (WASS) angeboten. Eine städtische Organisation Zwischen den heutigen Schweizer Kadetten-Korps gibt es grundsätzliche Unterschiede: «Im Vergleich zu vielen anderen Kadetten-Vereinigungen sind wir hier in Burgdorf kein Verein, sondern eine städtische Organisation, die der Stadtverwaltung beziehungsweise der Bildungsdirektion unterliegt», erklärt Korpsleiter Michel Zwahlen. Eine hervorragende Voraussetzung, denn so könne man – mal abgesehen von gewissen finanziellen Vorteilen – von den Schulen und der Infrastruktur profitieren. Rund 30 leitende Personen engagieren sich für das hiesige Kadettenwesen. Wer kennt die Hauptmänner dieser Jahrgänge? Eine kleine Sorge plagt die Burgdorfer Kadettenverantwortlichen in Bezug auf ihr Jubiläum noch: Bei der Schmiedengasse sollen sämtliche Hauptmänner ab 1954 auf einer Messingtafel verewigt werden. Seit 2012 gibt es für sie anlässlich der Solätte jeweils einen gravierten Pflasterstein in der Oberstadt. «Uns fehlen noch die beiden Jahrgänge 1979/80 sowie 1980/81», sagt Daniela Lanz. Wer weiss: Vielleicht erinnert sich unter der Leserschaft des StadtMAGAZINs jemand an die Namen? Die Burgdorfer Kadetten freuen sich über entsprechende Hinweise. Ehemaligentreffen 2024 Mehr als 120 ehemalige Kadetten haben im Vorfeld bereits ihr Interesse an einer Teilnahme am Ehemaligentreffen 2024 bekundet. Anmeldeschluss ist der 31. März. Wer nicht mitspielen, mittrommeln oder mitwirken möchte, kann auch gerne einfach mitlaufen oder nur am Apéro teilnehmen. Anmeldung unter: www.kadetten-burgdorf.ch Die Kadetten können dieses Jahr nicht nur ihr 250-jähriges Bestehen feiern: Seit 40 Jahren ist mit den Majoretten auch das weibliche Geschlecht vertreten

24 Die 1802 gegründete und heute als Stadtmusik Burgdorf bekannte Formation gehört zu den ältesten Blasmusikvereinen in der Schweiz. Mit ihren rund 50 Mitgliedern präsentiert sie sich heute als gut ausgebaute Harmoniebesetzung, die in der ersten Stärkeklasse spielt. Anlässlich einer Neuuniformierung feiert sie 2024 ihr 222-jähriges Bestehen. Ein Jubiläum mit einer Schnapszahl zu begehen, ist vielleicht nicht alltäglich. Im Fall der Stadtmusik Burgdorf hat die Feier zum 222-jährigen Bestehen jedoch einen besonderen Anlass: «Eigentlich feiern wir es, weil wir uns mit einer neuen Uniform einkleiden», erklärt Präsidentin Lena Müller schmunzelnd. Die alten Anzüge stammen von 1996 und haben ausgedient. Etwas Auffälligeres ist angesagt; leger – aber noch immer klassisch, wie man es von Blasmusikformationen gewohnt ist. «Wir haben uns für eine coole Variante entschieden, mit einem gelben Akzent. Mehr wird aber noch nicht verraten.» Im Juni werden bei der Anprobe letzte Details geklärt. Geliefert wird die neue Uniform im September. Und ihre Premiere feiert sie schliesslich anlässlich des Jubiläumskonzerts vom 30. November 2024, in der Werkhalle der Roth Holzbau AG. Bis dahin bleibt das Design unter Verschluss. Nur soviel sei noch verraten: Es gibt als Novum einen Damen- und einen Herrenschnitt. Von der Herrenmusik zur gemischten Truppe Apropos Damenschnitt: Die erste Frau hielt übrigens, nach anfänglichem Widerstand von Seiten der älteren Semester, 1973 Einzug in die vormalige «Herrenmusik». Es seien aber ausgerechnet diejenigen Männer gewesen, welche als erstes mit dem Scharwenzeln angefangen hätten, erinnert sich Manfred Sommer, der seit nunmehr 60 Jahren in derselben Formation Euphonium spielt. «Vorher war ich während sechs Jahren bei den Kadetten», verrät er. Ein auch noch heute nicht unüblicher Werdegang: Die Stadtmusik rekrutiert einen Teil ihrer Mitglieder aus den Reihen der Burgdorfer Kadettenmusik. So konnte sie denn auch während der letzten Jahre ein Plus an Mitgliedern in ihren Reihen verbuchen. Selbst Corona bereitete den Musikanten wenig Sorge. 222 Jahre Stadtmusik Burgdorf Das Jubiläum zur Uniform – Hier noch mit der alten Uniform: Die Stadtmusik Burgdorf auf der Schützenmatte

25 oder umgekehrt Gestärkt aus der Pandemie Während Corona machte die Stadtmusik aus der Not eine Tugend. So nahm sie in der Musikschule den Marsch «Jugend voran» registerweise auf und konnte so die Einschränkungen in Bezug auf Personenansammlungen umgehen. Das Stück wurde an der notgedrungen abgesagten Solätte von 2020 von der Kirche aus abgespielt und erschallte so mehrmals über das Stadtgebiet. 2021 behalf man sich mit Live-Streams um einen Ersatz des ausgefallenen Frühlings-Konzerts. Tatsache ist, dass die Stadtmusik Burgdorf nach überstandener Pandemie wieder jüngere Mitglieder rekrutieren konnte. «Auch das Einzugsgebiet ist grösser geworden», resümiert Lena Müller. Mehrere Namenswechsel Im Jahr 1802 dürften die Probleme und Herausforderung der Gründerväter der heutigen Stadtmusik Burgdorf ganz andere gewesen sein. Die Musiker stammten aus dem damals aufgelösten Collegium Musicum, das alljährlich an der Solennität sowie an kirchlichen Anlässen aufspielte, wie es in der Festschrift zum 200-Jahr-Jubiläum geschrieben steht. Die Formation nannte sich damals «Feldmusik» und sollte im Verlauf der Jahrzehnte noch weitere Male den Namen wechseln. Es war eine Zeit der Aufbruchstimmung – ganz besonders für Burgdorf, wie der OK-Präsident Heinz Schibler einleitend festhielt: Burgdorf wurde Mittelpunkt der liberalen Bewegung, welche 1830/31 die Wende des Kantons Bern zum demokratischen Staatswesen bewirkte. Aus den ersten Vereinsjahren sind keine Aufzeichnungen vorhanden. Erst ab 1852 wurden einige wichtige Ereignisse festgehalten. Etwa über einen Auftritt anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums im Schützenhaus oder das Eidgenössische Musikfest 1864, zu welchem die Gesellschaft mit Instrumenten marschierte ohne zu spielen, weil sie stolz als neues Mitglied des Eidgenössischen Musikverbands aufgenommen wurde. Nach dem Tod des damaligen Dirigenten kam es 1875 zu einer Neugründung, der «Harmoniemusik», nicht zu verwechseln mit der heutigen Harmoniemusik Burgdorf, welche sich aus der Arbeitermusik entwickelte. Die damalige «Harmoniemusik» nannte sich nach einer Statutenrevision im Jahr 1912 fortan «Stadtmusik». Dieser Name hat bis heute Bestand. Musik und Geselligkeit Wer in der Chronik der Stadtmusik Burgdorf blättert, könnte den Eindruck gewinnen, dass es sich bei der Formation bisweilen um eine todernste Angelegenheit handelt. Zumindest heute ist dem bei weitem nicht so: «Musik und Geselligkeit halten sich bei uns die Waage», sind sich die Querflötistin Lena Müller, Saxophonist Bruno Zürcher und Oboist Fabian Gfeller, welche die jüngere Generation vertreten, einig. Es seien durchaus die kleinen Dinge und Begebenheiten, die den Reiz am Vereinsleben und den «Drive» ausmachen würden. Das Altersspektrum der Mitglieder reicht heute von Anfang 20 bis hin zu 80 Jahren. «Musik ist für uns das verbindende Element», «Oftmals sind es die kleinen Dinge am Rande, die den Schwung in unserem Vereinsleben ausmachen.» Lena Müller, Präsidentin Stadtmusik Burgdorf Die Stadtmusik Burgdorf spielt in klassischer Harmoniebesetzung und freut sich über Mitglieder weit über den Stadtrand hinaus... Dirigent Nino Wrede reist jeweils aus Luzern an die Proben

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