29 Natur ebenso selbstverständlich ist es nicht erlaubt, seinen Abfall nach der Grill-Party und gefüllte Robidogbeutel einfach liegenzulassen oder feste Einrichtungen wie Sitzbänke oder Feuerstellen zu beschädigen. Ein wesentlicher Teil der Verhaltensregeln bezieht sich auf die Rücksichtnahme gegenüber den Wildtieren und Pflanzen, deren Wohn- und Schlafzimmer wir mit unserem Waldbesuch nämlich betreten. Und hierbei tun sich einige Gäste schon wesentlich schwerer; so etwa wenn es darum geht, auf den bestehenden Wegen zu bleiben, statt kreuz und quer durch den Wald zu pirschen und dabei die scheuen Waldbewohner in Panik zu versetzen. Auch das nächtliche biken in Gruppen ist nicht angebracht. Denn genau darin liegt der Sinn der Vorschriften: Unsere Anwesenheit im Wald soll die tierischen Waldbewohner nicht stören. Und wenn Hunde frei durchs Unterholz jagen, bedeutet das den absoluten Stress und höchste Gefahr für die Wildtiere. Dies gilt insbesondere während der Brut- und Setzzeit. Aber auch sonst ist die Leine das beste Mittel, um unliebsame Begegnungen zwischen Hund und Wildtier zu vermeiden. Biodiversität in Zeiten der Klimaerwärmung Der Wald ist für die Biodiversität von sehr hohem Wert. Laut Bundesamt für Umwelt sind rund 40 % der Pflanzen und Tiere in der einen oder anderen Form auf den Lebensraum Wald angewiesen. Gleichzeitig muss man feststellen, dass sich der Wald durch die Klimaerwärmung, insbesondere durch die zunehmend längeren Trockenphasen im Sommer, bereits heute stark verändert. Vielen Baumarten – so etwa den Buchen – setzen die heissen Sommer so stark zu, dass sie anfälliger auf Schädlingsbefall werden und absterben. Die einstige Durchmischung der Wälder verändert sich. Und andere Arten wie etwa Spitzahorne, Kirschbäume oder Traubeneichen werden über kurz oder lang das Gesicht der Wälder in unseren Breitengraden mitprägen. Der Wald steht also von vielen Seiten unter Druck und damit auch die Tier- und Pflanzenwelt, die in ihm zuhause ist. Manche Gebiete werden deshalb zur Förderung der Biodiversität unter besonderen Schutz gestellt. Das bekannteste Naturschutzgebiet in unserer Gegend ist der Oberburgschachen zwischen Burgdorf und Hasle. Dort befindet sich ein Auengebiet von nationaler Bedeutung mit einer diesem besonderen Lebensraum entsprechenden Artenvielfalt. So gelang es beispielsweise vor wenigen Jahren, den gefährdeten und deshalb geschützten Zauneidechsen ein Habitat einzurichten. Eine Erfolgsgeschichte auf Initiative des «Den Besucherinnen und Besuchern ist oft nicht bewusst, dass sie sich in einem Naturschutzgebiet befinden. Es ist wichtig, sie für die Besonderheiten dieses Ortes zu sensibilisieren. » Iris Baumgartner, Rangerin Die Zauneidechsen-Population konnte gefördert werden
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