27 Flugakrobaten koloniebrütende Vögel eine alternative Möglichkeit erhalten, um ihren Nachwuchs aufzuziehen und einer abnehmenden Population entgegenzuwirken. Betroffen vom Verlust von Nistplätzen durch bauliche Massnahmen und Abriss alter Gebäude sind in und um Burgdorf nicht nur die Schwalben; auch Dohlen, Mauer-, Turm- und Alpensegler verlieren immer häufiger die angestammten Brutstätten. Viele alte Gebäude bieten ideale Bedingungen, da sie oft offene Strukturen mit ausreichend Platz zum Nestbau bieten. Wenn solche Gebäude abgerissen werden, gehen wertvolle Nistplätze verloren und die Tiere müssen alternative Orte finden, um ihre Nester zu bauen. Nach Alchenstorfer Vorbild Um diese Probleme anzugehen und den Schwalben zu helfen, gibt es verschiedene Massnahmen, die ergriffen werden können. Zum Beispiel können bei Renovierungen alternative Nistplätze geschaffen werden, indem spezielle Kästen oder Nisthilfen installiert werden. Diese können so konzipiert sein, dass sie Schwalben und anderen Vögeln ähnliche Bedingungen bieten wie ihre natürlichen Nistplätze. Eine dieser Alternativen sind die besagten Vogel- oder Schwalbenhotels. Ein erstes dieser Art soll nun nach Vorbildern, wie sie im Vogeldorf Alchenstorf anzutreffen sind, im Burgdorfer Meienmoos entstehen. Unter anderem wegen der Höhe von fünf Metern musste für dieses Vorhaben erst noch eine Baubewilligung eingeholt werden. Zur Finanzierung des mit Gesamtkosten von 5'500 Franken projektierten Vogelhotels sind Patenschaften mit einmaligen Beiträgen vorgesehen, für die seit kurzem auf einer Crowdfunding-Plattform geworben wird. Keine sterile Umgebung Darüber hinaus ist es wichtig, das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Schwalben und generell der Vogelwelt zu schärfen und Menschen zu ermutigen, ihre Gebäude und Gärten im Sinne der Artenvielfalt zu gestalten. Etwa indem Zugänge zu Nistplätzen offen gehalten und Brutstrukturen gefördert werden. «Unaufgeräumte Ecken in den Gärten sowie Nistkästen in Bäumen, Büschen oder an Häusern sind ebenso begrüssenswert», betont Daniel Heppler. Das erste Burgdorfer Vogelhotel im Meienmoos beim Hof von Stadträtin und Landwirtin Barbara Lüthi-Kohler soll noch diesen Herbst aufgebaut werden. Ziel ist es, in Zukunft in jedem Quartier der Stadt ein Vogelhotel zu realisieren. Dies haben Stadt- und Gemeinderat beschlossen, nachdem sie 2021 dem Vorbild in Alchenstorf einen Besuch abgestattet hatten. Insgesamt ist es wichtig, das Gleichgewicht zwischen menschlichen Bedürfnissen und dem Schutz der Natur zu finden. Schwalben sind faszinierende Vögel, die nicht nur unsere Umwelt bereichern, sondern auch von uns abhängig sind. Durch die Schaffung geeigneter Nistplätze und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit kann dazu beigetragen werden, dass sie und andere Arten weiterhin in unserer Umgebung existieren können und damit ihre wichtige Rolle als natürliche Schädlingsbekämpfer und Indikatoren für eine gesunde Umwelt erfüllen. Als nächstes Projekt ist ein sogenannter Lebensturm für Kleinlebewesen in der Naturhecke hinter dem Minigolfanlage in Planung. «Das Vogelhotel für sich alleine ist keine Lösung. Neben der Standortqualität braucht es genügend Futter und Nistmaterial.» Daniel Heppler, Natur- und Vogelschutz Burgdorf Auf fünf Metern Höhe bietet das Schwalbenhotel attraktive und sichere Nistplätze
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