Das Platzgen ist ein alter Wurfsport, von dem die Chroniken erzählen, dass er schon im Mittelalter in fast allen Gebieten unseres Landes betrieben wurde. Heute ist das Platzgen eine traditionsreiche, beliebte einheitliche Sportart, gut organisiert und klar reglementiert, welche hauptsächlich noch im Kanton Bern betrieben wird. Sie erfordert volle Konzentration und gute Körperbeherrschung. Die Wurfdistanz beträgt 17 Meter. Das Ries – also das Ziel – hat einen Durchmesser von 1.40 Metern, dessen Inhalt aus Lehm besteht. In der Mitte steckt ein eiserner Stock, der 35 bis 40 cm aus dem Lehm ragt. Die 1 bis 3 Kilo schweren Platzgen, also die Wurfkörper, bestehen meistens aus gehärtetem Stahl. Zum Bewerten eines Wurfes benötigt man ein Metermass und ein Messer. Das Messer wird dort in den Lehm gesteckt, wo die Platzge liegen bleibt. Berührt die Platzge den Stock, dann gilt der Wurf 100 Punkte. Pro Zentimeter Entfernung zum Stock, gibt es einen Abzug von einem Punkt. Anlässlich des Handfeste-Jubiläums organisieren die 2018 gegründeten Platzger Lyssach im Mai ein öffentliches Platzgen. Mit einemmobilen Ries im Gepäck werden sie versuchen, Sport- und Spielbegeisterten die uralte Sportart näher zu bringen. Am Samstag, 13. Mai 2023, wird von 8 bis 15 Uhr eine temporäre «Sandhole-Arena» an der Grabenstrasse für Jung und Alt in Betrieb sein. Ein Wurfsport aus dem Mittelalter «Handfeste-Marsch» der Harmoniemusik Die Harmoniemusik der Stadt Burgdorf hat zum Handfeste-Jubiläum einen eigenen Marsch komponieren lassen. Dieser wird am Frühlingskonzert vom Samstag, 29. April uraufgeführt. Zudem werden die Musikantinnen und Musikanten der 1932 als Arbeitermusik der Stadt Burgdorf und Umgebung gegründeten Blasmusikformation am Nachtmarkt im Juni ein Platzkonzert aufführen. Komponiert wurde der Jubiläums-Marsch von Arno Müller, einem ehemaligen Dirigenten der Harmoniemusik. Seine Zusage zum Kompositionsauftrag gründete auf seinen schönen Erinnerungen an seine Zeit mit der Burgdorfer Formation und dem Umstand, dass um Burgdorf bereits reichlich musikalischer Stoff zur weiteren Verarbeitung vorliegt. Neben dem «Emmentaler Lied» («niene geit’s so schön und luschtig…») ist da der Marsch «Jugend voran» vom unvergessenen Stephan Jaeggi, der ebenfalls in Burgdorf gewirkt hatte und diese Komposition der Burgdorfer Jugend und ihrem hohen Anlass, der Solätte, gewidmet hat. Aber auch vom langjährigen Ehrendirigenten der Harmoniemusik, Kurt Weber, sind zwei Marsch-Kompositionen vorhanden: der Marsch «Solennität» und der vom ehemaligen Verkehrsdirektor Max Rohrer gestiftete Marsch «Stadt Burgdorf». Elemente dieser vier Werke hat Arno Müller nun in freier Form zusammengefügt, wobei er da und dort auch noch den alten «Bernermarsch» durchblinzeln lässt. 34 Bild: Yamaha Corporation – Yamaha Music Europe» gemäss CCY BY-SA 4.0
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=