Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2022

25 lung Die Befragungen zeigten Wirkung und führten zur Bildung von Interessengruppen, die sich bestimmten Themen widmeten. Schwerpunkte, welche die Quartierbevölkerung beschäftigten, waren zum Beispiel das Abfall-Problem, die Begegnungs- und Einkaufsmöglichkeiten aber auch die Sorge um das Neubauprojekt amUferweg sowie die Angebote für Kinder und Jugendliche. Aus diesen verschiedenen Schwerpunkten wurden in der Folge zahlreiche konkrete Massnahmen abgeleitet und mit viel Kreativität und Eigeninitiative umgesetzt. Es ging ein Ruck durch das Quartier: So wurde beispielsweise unter der Mitwirkung zahlreicher Bewohnerinnen und Bewohner die Verschmutzung des öffentlichen Raums markant eingedämmt. Da gab es die sogenannten «Trääsch Hiiros»; Kinder und Jugendliche, welche regelmässig den achtlos weggeworfenen Abfall von den Strassen und Grünflächen einsammelten. Sie wurden zu regelrechten Helden und Heldinnen des Quartiers. Darüber hinaus wurden die in Workshops umfassend geschulten «Umwelt-Coaches» etabliert. Sie waren dafür besorgt ihren Landsleuten die Regeln der fachgerechten Entsorgung nahe zu bringen. Dadurch wurden sie innerhalb ihres jeweiligen Kulturkreises zu Schlüsselfiguren und Vermittlern in allen Fragen rund um Abfall und Recycling. Auch das Bedürfnis nach verbesserten Begegnungs- und Einkaufsmöglichkeiten konnte mit dem neuen Quartierzentrum «Gyriträff» inklusive einem Quartierbüro bereits im Rahmen des Projet urbain realisiert und unter der Koordination des Vereins buntERLEBEN fortgeführt werden. Die Stadt übernahm die Mietkosten des Quartierzentrums und setzte vorübergehend auch eine Geschäftsleitung ein, die sich um organisatorische Belange kümmerte. Daneben entstanden noch viele weitere Angebote, welche die Attraktivität des Quartiers und die Integration seiner Bewohnerinnen und Bewohner nachhaltig begünstigen. So etwa die Spielgruppe Kinderland, welche die frühe Sprachförderung von drei- und vierjährigen Kindern ins Zentrum stellt. Oder der interkulturelle Frauentreff, der jeden Montag im Gyriträff stattfindet und allen Frauen aus der Region offen steht. buntERLEBEN heisst, alle Beteiligten im gleichen Boot zu haben Mittlerweile wurde der Verein buntERLEBEN aufgelöst und durch eine schlankere und agilere Struktur in Form eines «Forums» ersetzt. Die Kompetenzen und Aufgaben sind durch eine Leistungsvereinbarung zwischen der Stadt und dem Quartierverein Ämmebrügg geregelt. An regelmässigen Sitzungen, an denen die Direktionen der Stadtverwaltung, die Vertreterinnen der Kirchgemeinde, des Quartiervereins und des Vereins Spielgruppe Kinderland teilnehmen, werden Anliegen, künftige Herausforderungen und aktuelle Sorgen der Bewohnerinnen und Bewohner erörtert und mögliche Vorkehrungen besprochen. Zurzeit ist die anstehende Sanierung einiger Gebäude ein Thema, das viele Mieterinnen und Mieter sehr verunsichert. «Die von den Eigentümern geplanten Sanierungsarbeiten sind mit Wohnungs-Kündigungen «Mit der Plattform buntERLEBEN haben wir kurze, gut funktionierende Wege für den Austausch zwischen Quartierverein, Kirchgemeinde und Stadtverwaltung etabliert.» Charlotte Gübeli, Gemeinderätin, Ressort Soziales Bilder © Fabian Biasio

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