5 so Rudolf Holzer. Jedoch gilt dies lediglich für Arealentwicklungen der Zukunft: Bereits in Planung oder Ausführung befindliche Projekte aus dem Programm Burgdorf25, also z. B. Aebi-Areal, Farbweg, Steinhof oder Uferweg, können diese Voraussetzungen nicht mehr einhalten. Denn: «Damals gab's noch keine Klimaziele zu erfüllen...» Neben der Prämisse der inneren Verdichtung gilt es bei Entwicklungsprojekten also künftig auch dem Klimaanspruch Rechnung zu tragen, um den Zielsetzungen der KlimaVision30 gerecht zu werden. Die Stadt zeigt, wie’s geht Mit dem soeben erstellten Kindergarten Neuhofweg, welcher als modularer Holzbau errichtet wurde, und den geplanten Holzmodulbauten beim Schulhaus Schlossmatt beweist die Burgdorfer Baudirektion wie die KlimaVision30 aktiv umgesetzt werden kann. Sie erfüllen nicht weniger als neun wesentliche Haupt- und Teilziele des Strategiepapiers: Neben den energetischen und CO2-wirksamen (erneuerbare Energie statt Öl und Erdgas, Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs, Gewinnung von Solarstrom) sind limaneutralität dies auch Ziele im Bereich der Bauart (Holz), Grünflächen und Bildung. Letztgenannter Bereich beinhaltet nämlich auch den Grundsatz, dass Schülerinnen und Schüler erfahren sollen, dass Natur und Umwelt vom Menschen genutzt, gestaltet und verändert werden. Am besten natürlich anhand von Beispielen in ihrer unmittelbaren Nähe. Sonnenenergie für das Schulhausareal Der Kindergarten Neuhofweg entspricht, wie auch die geplanten Bauten beim Schulhaus Schlossmatt, dem Standard Minergie-ECO, welcher neben bauökologischen Aspekten auch gesundheitliche Themen wie Tageslicht, Schallschutz und Innenraumklima beinhaltet. Die Dächer erhalten eine Photovoltaik-Anlage, welche im Falle der Schlossmatt das Schulareal mit Strom versorgen wird. «Voraussichtlich können wir mit der Anlage etwa die Hälfte des Gesamtstrombedarfs der Schulanlage mit Sonnenenergie abdecken», sagt Rudolf Holzer. Auch zeichnen sich die Neubauten durch ihren geringen und CO2-neutralen Heiz-Energieverbrauch aus; dank Einsatz von hochgedämmten Holzmodulen und einer zeitgemässen Wärmepumpentechnik. Der für die Wärmeerzeugung verwendete Strom stammt zu 50% aus einheimischer Wasserkraft und zur anderen Hälfte aus lokaler Sonnenenergie. Bei der Wahl der Baustoffe wird zudem auf deren CO2Neutralität und auf die Wieder verwendbarkei t der Holzmodule an weiteren Standorten geachtet. «Bei der Planung und beim Bau haben wir darauf geachtet, dass die Materialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft weiterverwendet werden können», betont Rudolf Holzer. Abgerundet wird der Neubau durch Nistkästen für Mauersegler, wie sie durch die Stadt bereits bei der Velostation Süd am Bahnhof realisiert wurden. Burgdorf und die Mobilität Fünf weitere Teilziele der KlimaVision30 beziehen sich auf das Thema Mobilität. «Die Realisierung des neuen Bushofes ist ein zentrales Element zur Förderung des «Bereits heute nutzt die Stadt ausschliesslich Elektrizität aus 100% erneuerbarer Energie, und bei der Dekarbonisierung sind wir auf Kurs.» Rudolf Holzer, Leiter Baudirektion Die Stadt Burgdorf steht mitten in der Umsetzung der Klimaziele, sei es beim Neubau des Kindergarten Neuhofweg (links) oder bei der Umsetzung von biodiversen Freiflächen.
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