Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2021

9 natürlich nachzuarbeiten», so Jürg Wüthrich. Unter anderem im Rahmen von Stunden mit Lernbegleitung. Dazu werden die Kinder in Kleingrup- pen mit unterschiedlichen Niveaus zusammengefasst. Diese Zusatz- stunden werden vom Kanton finan- ziert und können durch Jürg Wüthrich frei eingeteilt werden. Das durchläs- sige Schulmodell 3B mit gemischten Stammklassen, welches im Oberstufenzentrum Gsteighof angewendet wird, komme dem Talentförderprogramm dabei zugute: «Dadurch können wir die Kinder besser verteilen.» Hohes Mass an Verantwortungsbewusstsein Die Teilnahme am Talentförderprogramm verlangt von den Schülerinnen und Schülern ein hohes Mass an Selbstorganisation und Verantwortungsbewusstsein. Und natürlich müssen sie die geforderten schulischen Leistungen erbringen. «Mitentscheidend für den Erfolg ist das Arbeits- und Lernverhalten, also die überfachli- chen Kompetenzen», so Jürg Wüthrich, der im Jahres- durchschnitt etwa einen Fünftel seines Pensums ins Talentförderprogramm investiert. Unter anderem dank Einsatz von technischen Hilfsmitteln kann gewährleis- tet werden, dass die Jugendlichen im Talentprogramm sämtliche Informationen zur Schule, ihrer Klassen und Lernzielen stets im Blickfeld haben. «Ausreden, dass jemand etwas nicht mitbekommen hat, weil er oder sie etwa im Training war, gibt es nicht», betont Jürg Wüth- rich. Die Talentförderung werde durch die Lehrperso- nen in der Oberstufe Gsteighof aber auch von den anderen Schulen in Burgdorf sehr gut getragen. Je nach Talentbereich ist eine Förderung bereits in der Mittelstufe oder sogar Unterstufe angebracht und auch möglich. «Aufgrund der Durchmischung der Klassen gibt es hier und da Zugpferde beziehungsweise Schüle- rinnen und Schüler mit Vorbildfunktion. Eine Motivation für alle, und man bekommt als Lehrerin oder Lehrer viel zurück.» Ziel: Das Label von Swiss Olympic Derzeit sind in Burgdorf 40 Schülerinnen und Schüler im Programm. Als einer von vier Standorten von TALENT Oberaargau-Emmental arbeite man derzeit an einer Zertifizierung für das Label von Swiss Olympic, welches besondere Anforderungen an Infrastruktur, Organisation und Schülerzahlen stelle. Zudem brauche es eine Ansprechperson für alle vier Standorte (Burg- dorf, Langenthal, Huttwil und Langnau) zusammen. «Unser Ziel ist es, dass wir ab 2023 unter dem Label von Swiss Olympic auftreten können», so Jürg Wüthrich. Ivan Wittwer ist offensicht- lich mit grossem Engage- ment dabei; seine Motivation ist gross. «Es läuft gut – im Sport und in der Schule», freut er sich. Von acht Lektionen wöchentlich ist er dis- pensiert, drei davon muss er im Rahmen der Lern­ begleitung nachholen. Diese helfe «mega viel». Stets habe er Ansprechpersonen, die ihm etwa auch dabei helfen, Hausaufgaben nachzuholen. Nach Ende der re- gulären Schulzeit wird Ivan eine Lehre als Elektroinstal- lateur absolvieren. Die entsprechende Lehrstelle hat er bereits. Auch hier kann er auf die Förderung seines Ta- lents zählen, denn seinen Ausbildungsplatz hat er bei einem von Swiss Olympic ausgezeichneten leistungs- sportfreundlichen Lehrbetrieb gefunden. Und so bleiben seine Chancen intakt, dass er vielleicht dereinst einen Platz in der ersten Mannschaft des SV Wiler-Ersigen fin- den wird. Und wer weiss: Vielleicht reicht es später gar für seinen ganz grossen Traum – als Profispieler in Schweden zu arbeiten, demMutterland des Unihockeys. www.talent-oe.ch «Mitentscheidend für den Erfolg ist das Arbeits- und Lernverhalten, also im Grunde genommen die über- fachlichen Kompetenzen.» Jürg Wüthrich, Koordinator Talentförderung einem Hut

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