Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2021

6 Wo steht man denn konkret in diesem Projekt? Gibt es bereits Szenarien? Stefan Ghioldi : Zur Zeit werden verschiedene Stand- ort-Szenarien evaluiert: Zur Diskussion stehen Neu- bauten entweder an der Lyssachstrasse (Areal der heutigen Baudirektion), an der Heimiswilstrasse (Areal der Feuerwehr) oder aber im Suttergut, das zur Zeit entwickelt wird. Natürlich steht auch noch die Beibehaltung der heutigen Situation mit den über das Stadtgebiet verteilten Standorten im Raum. Doch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist diese Va- riante kaum nachhaltig. Denn die Gebäude haben teil- weise hohen Sanierungsbedar f mit enormer Kostenfolge. Zudem sind die Vorteile einer Zentrali- sierung weitgehend unbestritten. Die räumliche Tren- nung der einzelnen Direktionen hat weder für die Bevölkerung noch für die Arbeitsprozesse der Ver- waltung Vorteile. Und wenn man eine bürgerfreund­ liche Verwaltung anstrebt, wird eine zentrale Anlaufstelle für alle Anliegen mit Sicherheit wün- schenswert sein. In der heutigen Situation könnten wir einen solchen offenen Empfang gar nicht umset- zen. Wir möchten aber, dass die Stadtverwaltung als eine Einheit wahrgenommen wird und nicht als Ver- bund einzelner Direktionen oder Abteilungen. Stefan Berger : Kommt dazu, dass man sich natürlich schon fragen muss, ob die exklusiven Standorte in der Oberstadt nicht besser genutzt werden könnten als für Büroräume der Verwaltung. Da wird es noch ei- nige kreative Ideen für die Folgenutzung brauchen, die der besonderen Lage zum Beispiel am Kirchbühl gerecht werden. Auch dieser Aspekt ist Teil der Verwaltungs­ raumplanung. Ein weiteres Schwerpunkt- Thema der Legislaturplanung ist die Digitalisierung. Welche Ziele stehen dabei im Zentrum? Stefan Berger : Die Digitalisie- rung ist ein globales Thema und eine Transformation, der sich die Städte und Gemeinden genauso wie die Unternehmen stellen müssen. Im Zusammenhang mit der Verwal- tung geht es vorab darum, Arbeiten prozessorientiert und digitalisiert zu erledigen. Digitalisierte, das heisst durch passende Applikationen unterstützte Abläufe steigern die Effizienz. Um diese zu erreichen, müssen manche Prozesse angepasst werden. Dafür schaffen wir zurzeit die nötigen Voraussetzungen, indem die bestehenden Applikationen und Schnittstellen über- prüft werden. Aber auch im Kontext der bürgerfreundlichen Verwal- tung spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle. Wir wollen erreichen, dass dank digital gestützter Abläufe die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern einfacher, schneller und transparenter wird. Informa- tionen sollen gezielter und zum richtigen Zeitpunkt verbreitet werden können und verfügbar sein. Da geht es also nicht um den Ersatz von Papier durch PDF, sondern um echten Mehrwert für die Bevöl- kerung. Andererseits wollen wir aber auch nicht den persön- lichen Kontakt zwischen Bür- ger und Verwaltung durch digitale Abläufe eliminieren. Im Gegenteil: Die Begegnung von Mensch zu Mensch gewinnt in einer digitalisierten Welt zuneh- mend an Bedeutung. Der dritte Haupt-Schwerpunkt im Legislaturplan ist das Klima. Ebenfalls ein globales Thema, das uns alle be- schäftigt. Welche Ziele setzt sich hierbei unsere Stadt? Stefan Ghioldi : Als Stadtverwaltung haben wir einige Möglichkeiten in unserem eigenen Betrieb eine nach- haltige Entwicklung zu fördern. So wird schon heute «Wenn durch Digitalisierung in der Verwaltung zahlreiche Abläufe effizienter werden, bleibt uns umso mehr Zeit für das Menschliche und für den persönlichen Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern.» Stefan Berger, Stadtpräsident Stefan Ghioldi, Stadtschreiber

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