Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2021

26 Der Oberburgschachen zwischen Oberburg und Hasle ist ein Naturschutzgebiet und gilt als Auenge- biet von nationaler Bedeutung. Er bietet vielen Tier- und Pflanzenarten einen intakten Lebensraum. Gleichzeitig ist der Schachen entlang der Emme auch ein beliebtes Naherholungsgebiet für Spazier- gänger, Jogger, Velofahrer und «Brätler». Um die Besucher zu sensibilisieren, haben die Gemeinden Burgdorf, Heimiswil und Oberburg gemeinsameinen Rangerdienst eingerichtet. Iris Baumgartner war von Mai bis November 2020 re- gelmässig im Oberburgschachen anzutreffen. Die aus- gebildete Rangerin hatte nicht etwa den Auftrag Personen, welche die Regeln des Naturschutzgebietes missachteten, aufzuspüren und zu massregeln, son- dern die vielen Besucherinnen und Besucher für die Schutzbestimmungen zu sensibilisieren und zu infor- mieren. Dabei hat sie auch gleich statistisch ausge- wertet, wie der Oberburgschachen von den Menschen genutzt wird. So traf sie während ihrer Präsenzzeit im Durchschnitt rund 65 Personen pro Stunde an. Die meisten waren als Velofahrer und Spaziergänger auf den Wegen unterwegs. Ein ebenfalls beträchtlicher Anteil der ruhesuchenden Besucher hielt sich direkt am Ufer der Emme auf und genoss die einzigartige Stimmung, die der Fluss verbreitet. Die Schutzbestimmungen sind klar Die Regeln im Naturschutzgebiet Oberburgschachen sind glasklar definiert. So ist es beispielsweise unter- sagt, abseits der Wege Fahrrad zu fahren oder Pilze, Beeren und Co. zu sammeln. Hunde müssen an der Leine geführt werden, und zelten darf man selbstver- ständlich auch nicht. Ebenso ist es strikt verboten, ir- gendwelche Gegenstände und Abfälle liegen zu lassen oder das Gelände sonstwie zu verändern. Alles in allem geht es darum, den Lebensraum der zahlreichen Pflanzen- und Tierarten in diesem Gebiet nicht zu beeinträchtigen und damit die Artenvielfalt zu erhalten. Dem Schutz der Auen, also jenen Lebens- räumen, die entlang von Flüssen oder Seen im Ein- flussbereich des Wassers stehen, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Denn sie zeichnen sich durch eine grosse, auentypische Artenvielfalt aus. Sie sind die Heimat einer Pflanzen- und Tierwelt, die sich dem natürlichen Rhythmus des Flusses angepasst hat. Bei Hochwasser werden sie regelmässig überschwemmt, so dass unter dem Ufergestrüpp und im Schatten des Waldes ein feuchter, dunkler und kühler Lebensraum entsteht. Weil aber die Flüsse zum Schutz der Siedlungen vor Hochwasser vielerorts gebändigt wurden, entstehen Rangerdienst im Oberburgschachen Schutz und Nutzung in Einkl © Amt für Landwirtschaft und Natur / Beatrice Lüscher

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=