Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2021

10 Wie und unter welchen Bedingungen wachsen Kin- der und Jugendliche in Burgdorf auf? Was beschäf- tigt sie und wie beurteilen sie ihr Wohnumfeld? Mit einer Sozialraumanalyse untersuchte die offene Kinder- und Jugendarbeit erstmals den Freizeitbe- reich der jungen Bewohnerinnen und Bewohner Burgdorfs. Das StadtMAGAZIN hat mit der Jugend- beauftragten Nicole Chen-Christen über den Bericht und dessen wichtigste Erkenntnisse gesprochen. Der Bericht zur Sozialraumanalyse ist der erste seiner Art. Weshalb ist dieser Bericht so wichtig? Er bietet eine fundierte Grundlage zur Erarbeitung der nächsten Legislaturzielplanung und zur Arbeit in Richtung der Leitbilder. Die Offene Kinder- und Ju- gendarbeit ist ein einzigartiges mobiles «Instrument», um soziale und räumliche Themen direkt im Lebens- umfeld der Kinder und Jugendlichen zu erheben. Ziel des Berichts ist es, die Politik bei der Entscheidungs- findung zur Legislaturzielplanung zu unterstützen und aufzuzeigen, bei welchen Aufgaben die Jugend­ arbeit eingesetzt werden kann. Davon profitieren nicht nur Kinder und Jugendliche. Sondern? Betrachten wir zum Beispiel die Ausschilderung des Velorings. Hier zeigte sich, dass ein sechsjähri- ges Kind Mühe hat, sich zurecht zu finden. Wird aufgrund dieser Erkenntnis die Ausschilderung ver- bessert, haben alle etwas davon. In der Sozialraum­ analyse geht es um eine wiederkehrende, geplante Untersuchung sozialräumlicher Gegebenheiten. Und wir betrachten vor allem Dinge, bei denen wir den Eindruck haben, dass die Gemeinde oder die Offene Kinder- und Jugendarbeit etwas verbessern könnte. Das zugrunde liegende Sozialraumkonzept wurde in den vergangenen vier Jahren erarbeitet. Der Fokus liegt bei den 6- bis 20-Jährigen. Das ist eine recht grosse Spannweite. Der Kanton finanziert die Jugendarbeit für diese Al- tersgruppe. Klar: Praktisch alle öffentlichen Spiel- plätze in Burgdorf richten sich an Kinder bis maximal 10 Jahre. Aber auch die älteren brauchen «Spiel- räume». Deshalb haben Jugendliche ebenso ein An- recht darauf, sich auf diesen Plätzen aufzuhalten und willkommen zu fühlen. Natürlich kann dies auch Kon- flikte schüren – zum Beispiel beim Thema Rauchen. Wenn wir gut hinschauen und mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen, kann man für sie vermehrt Raum schaffen und sie einbeziehen. Der andere As- pekt ist, dass die Grünräume durch starke Bautätig- keiten geringer werden. Daher sollten sie nicht nur Sozialraumanalyse «Es gibt durchaus Luft nach

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