Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2020

29 Mit einer Augmented Reality Anwendung können geplante Bauprojekte vor Ort, via Smartphone in die Umgebung eingeblendet und interaktiv erlebt werden Diensten ganz plastisch und für jedermann nachvoll- ziehbar verdeutlicht. Technische Basis dafür ist die sogenannte «Augmented Reality», also die computer- gestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Oder anders gesagt: Mit «Augmented Reality» werden Dinge in der Realität sichtbar gemacht, die eigentlich noch gar nicht zu sehen sind. Bilder statt nur Bauprofile «Mit unserer Augmented Reality Anwendung wollen wir den Menschen die Möglichkeit geben, sich von einem geplanten Bauprojekt möglichst früh ein rea- listisches Bild machen zu können», sagt Miro Bann- wart, Projektverantwortlicher seitens der Berner Fachhochschule BFH. Wo sonst nur Bau- und Situa- tionspläne, Bauprofile oder bestenfalls Visualisie- rungen vorliegen, kann eine Smartphone Applikation das Bauvorhaben direkt vor Ort dreidimensional sicht- und erlebbar machen. Die Nutzen einer derart unmittelbaren Visualisie- rung liegen auf der Hand und sind natürlich auch der Grund, warum die Stadt Burgdorf als Partner in die- sem Projekt mitwirkt. «Mit solchen digitalen Hilfs- mitteln können wir die Bevölkerung viel besser und direkter in unsere Planungs- und Bewilligungspro- zesse einbinden. Denn eigentlich geht es hierbei um die Kommunikation zwischen Stadtentwicklung und Bevölkerung», erläutert Rudolf Holzer, Leiter Bau- direktion der Stadt Burgdorf. Das genannte Augmented Reality Projekt steht noch ganz am Anfang. Nebst der Stadt Burgdorf und dem BFH Departement Architektur, Holz und Bau ist noch die Burgdorfer Ingenieurunternehmung OSTAG invol- viert. Derzeit wird an einem konkreten Musterbeispiel gearbeitet, das die Umsetzung eines Baukörpers in die Umgebung veranschaulicht. Die technischen Vor- aussetzungen dafür sind bereits entwickelt. Und an Ideen für verschiedene Funktionen und Erweiterun- gen der Anwendung – hinsichtlich ihres Mehrwerts für die Bevölkerung – mangelt es auch nicht. Stellen wir uns doch nur einmal kurz vor, wie hilfreich diese digitale Anwendung im Rahmen eines Mitwir- kungsverfahrens für eine Überbauung wäre. Die pla- nerischen Daten des Bauprojekts und die Geodaten des Standorts wären verknüpft. Auf dem Gelände würde eine Tafel mit einem QR-Code stehen. Man geht hin, zückt das Smartphone, scannt den Code ein, schaut auf das Kamera-Display des Gerätes und sieht, die reale Umgebung überlagernd, das Bauvorhaben. Auf «Touch» werden vielleicht noch zusätzliche Infor- mationen eingeblendet und die Möglichkeit seine Mei- nung dazu direkt an die Baudirektion zu übermitteln. Ein echter Mehrwert dank digitaler Transformation.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=