Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2020

11 von Sicherheitsabständen, Home Office, Verfügbarkeiten, Risikoabwägungen… dies alles und mehr gilt es im Rahmen der Aufrechterhaltung des Be- triebs zu berücksichtigen. Nicht immer war man inner- halb der Coronaforce einer Meinung. «Dann und wann haben wir bei der Verarbeitung der sich laufend ändernden Vorgaben von Bund und Kanton durch- aus auch um einzelne Standpunkte gekämpft», so Urs Lüthi. Die Wirtschaft stützen «In der ganzen Situation ist uns wichtig, dass wir lau- fende Projekte wie etwa das Gestaltungskonzept Schützenmatt nicht aufschieben», betont Stefan Ber- ger. Auch diverse Bauvorhaben wurden nicht ge- stoppt. Zur Stützung der regionalen Wirtschaft hat die Stadt Burgdorf vom Lockdown bis Ende Juni alle Rechnungen ihren Lieferanten unabhängig von Zah- lungsfristen umgehend beglichen. Im Zuge der Mass- nahmen hat Burgdorf zum Beispiel auch einen Beitrag zur Finanzierung von Corona-bezogenen Projekten des Vereins «healthyEmmental» geleistet. Dieser setzte sich während des Lockdowns unter anderem mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern und einerHotline für die gefährdetsten Mitglieder unserer Gesellschaft ein. Sonderkredit fürs Krisenmanagement Dass dies alles mit Kosten verbunden ist, erklärt sich von selbst. Der vom Gemeinderat Mitte März bewil- ligte Sonderkredit in Höhe von 100'000 Franken wurde bereits überschritten. Deshalb beschloss er Ende Ok- tober einen zusätzlichen Verpflichtungskredit für Massnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie. Sowieso lässt sich zum heutigen Zeitpunkt schwer be- ziffern, was die Corona-Krise unter dem Strich kosten wird. Zahlen von heute können morgen bereits wieder Makulatur sein. Denn: «Die finanziellen Auswirkun- gen beziehen sich ja nicht nur auf die aktuellen Aus- gaben, sondern beinhalten Entwicklungstendenzen die heute nicht absehbar sind, wie zum Beispiel die Steuereinnahmen und die Ausgaben für die Sozial- hilfe», betont Stefan Berger. «Wir hatten im ganzen Em- mental eigentlich immer eine relativ gute Situation», sagt auch Urs Lüthi. «Unserer Er- fahrung nach halten sich die meisten Leute an die Regeln, was sich in vergleichsweise tiefen Fallzahlen manifestiert.» Insofern gelte es der ganzen Region und deren Bewohnerinnen und Bewoh- nern ein Kränzchen zu winden. Diese danken es bis- weilen mit einer grossen Solidaritätsbekundung. «Die Nachbarschaftshilfe hat gut funktioniert und tut es nach wie vor», bilanziert Stefan Berger. Wichtig sei auch, dass sämtliche Erkenntnisse und Lehren aus der Corona-Krise in die künftigen Strategien der Stadtverwaltung einfliessen, zum Beispiel auch in die Verwaltungsraumplanung, deren Projektierungskre- dit im Februar vom Stadtrat bewilligt wurde. «Ich vermute, dass noch weit schwierigere Zeiten auf uns zukommen werden», gibt Urs Lüthi zu bedenken. «Wir müssen zusammenstehen – auch oder gerade weil es für einzelne Branchen und Gebiete harte Kon- sequenzen haben wird. Das tut vielfach weh.» www.burgdorf.ch/corona «Wir wünschen uns, dass Massnahmen gut umgesetzt werden und wir so möglichst schnell wieder in einen Nor- malzustand kommen.» Urs Lüthi, Leiter Coronaforce Stadt Burgdorf t alles läuft Urs Lüthi (links) leitet als Vorsteher der Einwohner- und Sicherheitsdirektion der Stadt Burgdorf die Coronaforce. Neben ihm und Stadtpräsident Stefan Berger sorgen vier weitere Mitglieder für Ordnung zu Krisenzeiten.

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