Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2019

5 sagt: «Die Wirtschaftlichkeit des Marktes wird be- lebt», so Peter Niederhauser. Jetzt müssten auch die Kitas über die Bücher und neu rechnen. Dabei werden die Betreuungsanbieter im Vergleich zur bisherigen Situation allerdings auch entlastet, da ein Grossteil der Administration rund um die Betreuungsgut- scheine auf die Gemeinden fällt. Für letztere bedeutet die Umstellung einen Mehraufwand in Höhe einer 20-Prozent-Stelle pro 100 Kinder. Auch mit dem neuen System werden die Kosten von drei Säulen getragen: Die Eltern berappen durch- schnittlich 30 Prozent; der Rest fällt verteilt zu rund 50 Prozent auf den Kanton und zu 20 Prozent auf die Gemeinden. Für Burgdorf bedeutete dies im vergan- genen Jahr eine Belastung des Budgets von etwa 290'000 Franken. «Ich gehe davon aus, dass die Aus- gaben tendenziell wachsen werden, was aber auf- grund der generellen Umver teilung schwer einzuschätzen ist», beurteilt Peter Niederhauser. Luzern als Vorreiter, Pilot in der Stadt Bern Luzern kennt das Systemmit Betreuungsgutscheinen seit rund 10 Jahren. Im Kanton Bern war die Bundes- hauptstadt während der letzten Jahre Pilot-Gemeinde. Die Erfahrungen sind hier wie dort durchaus positiv. Auch wenn sich gewisse Nachteile herauskristalli- siert haben. Die zur Verfügung stehenden Gelder für die familienexterne Kinderbetreuung werden breiter verteilt und dafür die Betreuungsprozente im Durch- schnitt tiefer. Was dazu führen kann, dass einzelne Eltern ihr Kind vielleicht nur noch drei statt wie bisher vier Tage in die Krippe geben können. Alles in allem dürfte sich das neue System jedoch nahtlos in das familienfreundliche Angebot der Stadt Burgdorf einreihen, zu dem neben den fünf Kitas auf Gemeindegebiet, die zahlreichen Tagesfamilien, das stets wachsende Tagesschulang ebot und nicht zuletzt auch das im Sommer verabschiedete Konzept zur frühkindlichen Bildung gehören. «Ziel ist es, sämtliche Vorschulangebote und Übergänge gut zu organisieren und aufeinander abzustimmen.» So erhält man Betreuungsgutscheine Gesuche für Betreuungsgutscheine können ab 1. Februar 2020 bei der Bildungsdirektion der Stadt Burgdorf oder über die Webapplikation kiBon eingereicht werden. Dies gilt sowohl für neue Gesuchssteller als auch für Familien mit beste- henden subventionierten Plätzen und Personen auf der Warteliste. Wie bislang erfolgt die Subventio- nierung einkommensabhängig. Neu werden jedoch auch das Pensum der Er- werbssituation innerhalb der Familie (Aufteilung Vater / Mutter), die Planbarkeit der Betreuung bei Doppelverdienern, gesundheitliche Gründe sowie allenfalls eine notwendige soziale oder sprachliche Integration des Kindes beurteilt bzw. berücksich- tigt. Sämtliche Unterlagen wie Einkommens- und Arbeitsbescheinigung sind bei der Stadtverwaltung oder online einzureichen. Ausgestellt werden die Gutscheine im Anschluss an das Gesuchsverfahren durch die Bildungsdirek- tion. Sie sind jeweils für ein Schuljahr gültig. www.kibon.ch inderbetreuung Peter Niederhauser, Leiter Kinderbetreuung in der Bildungsdirektion der Stadt Burgdorf, ist überzeugt vom System der Betreuungsgutscheine.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=