Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2019

29 Fredi Ursprung. Denn in Zukunft soll der Minigolfplatz nach einer ausgetragenen Runde mehr zum Verwei- len anregen. Nicht nur beim Golfsport, auch beim kleinen Ableger soll das Gesellschaftliche nicht zu kurz kommen. Deshalb wird es im neuen Beizli nebst Getränken, Sandwiches und Glace dereinst auch an- dere Snacks sowie Pizza und Flammkuchen geben. Starker Zusammenhalt im kleinen Club Fredi Ursprung, der in Interlaken aufgewachsen ist, hat in seiner Jugend mit dem Minigolf-Sport angefan- gen: «Das Spielen im Club hat mir viel gebracht, zumal Minigolfvereine meist klein sind und das Vereinsleben von einer starken gegenseitigen Unterstützung geprägt ist.» Als Junior hatte Fredi Ursprung so anlässlich der Europameisterschaften, welche 1972 in Burgdorf aus- getragen wurden, bereits einmal Kontakt mit der Anlage am Einschlagweg. Heute gibt es in der Schweiz rund 500 lizenzierte Mi- nigolfer. Auch in Burgdorf: Seit 1976 existiert der hie- sige MCB, dessen Herrenmannschaft 1985 gar einmal Europacup-Sieger wurde. Im August wird zum 42. Mal der Grosse Preis von Burgdorf ausgetragen – mit si- cher 50 bis 60 Teilnehmenden. Doch ist Minigolf vor allem eines: Ein Volkssport für Jung und Alt. Ganz im Sinne des Erfinders der genormten Bahnen, Paul Bongni (siehe Kasten). «Minigolf stärkt die Nerven und hält auch fit, denn pro Runde bückt man sich min- destens 50 Mal», weiss Fredi Ursprung. Und wer letz- teres auf Grund fortgeschrittenen Alters oder eines Rückenleidens nicht mehr schafft, für den halten er und Andrea Huber ein Hilfsmittel bereit: Einen kleinen Aufsatz für den Schlägergriff, der sich wie ein Saug- napf verwenden lässt. Damit kann der Ball stehend aufgenommen werden. Sofern nicht alle Stricke reissen und das Wetter mit- spielt, steht einer festlichen Einweihung der erneuer- ten Freizeitstätte im Juli nichts mehr im Wege. www.minigolf-burgdorf.ch / www.mcburgdorf.ch iert Jubiläum Die erste genormte Minigolf-Anlage wurde Mitte der 1950er-Jahre vom Schweizer Gartenarchitekt Paul Bongni in Ascona entworfen. Seine Idee war es, ein Golfspiel für Jedermann zu entwickeln und dabei bekannte Grundsätze dieser Sportart zu überneh- men. So besteht jede Bongni-Anlage aus 18 Bahnen, und der Ball muss mit dem Schläger über eine be- stimmte Distanz und verschiedene Hindernisse hin- weg in ein Loch geschlagen werden. Die natürlichen Hindernisse beim Golf ersetzte Paul Bongni durch künstliche Bauten. Die Bahnen einer genormten An- lage sind 12 Meter lang, 1,25 Meter breit, aus Beton und mit Eisenrohren als Begrenzung versehen. Rei- henfolge und Hindernisse sind exakt vorgeschrie- ben, weshalb alle Bongni-Bahnen nahezu identisch sind. Neben 100-Prozent-Bahnen existieren auch Anlagen mit 80 Prozent der Dimensionen – wie jene in Burgdorf. Bongnis Idee war ein Erfolg, und wenige Jahre nach der Patentierung gab es in ganz Europa bereits mehr als 100 Minigolf-Anlagen. Eine Schweizer Erfindung setzt Normen und erobert die Herzen

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