Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2019

26 Sie sammeln Lebensgeschichten, schreiben und er- zählen diese. Die Autorinnen und Autoren des im letzten Herbst gegründeten Burgdorfer Biografi- schen Instituts BBI interessieren sich für persönli- che Anekdoten aus der Bevölkerung und spielen sie in geeigneter Form wieder zurück. Zuletzt gesche- hen an einem Wochenende in der Badi. Ausgerüstet mit Schreibzeug und einem Formular sind sie unterwegs. Unterwegs mit der Idee, Ge- schichten zu sammeln. Die Autorinnen und Autoren vom Burgdorfer Biografischen Institut BBI interessie- ren sich für die Menschen und deren Geschichten. Hierzu schwärmen sie aus, sprechen die Leute in Burgdorf zu einem vorher definierten Thema an und produzieren auf diese Art und Weise Geschichten, die das Leben schrieb. Kurze biografische Notizen, in ihrer Erzählung in sich geschlossen, oft nicht mehr als ein Dutzend Sätze lang. Dafür sorgfältig aufge- zeichnet und mit viel Flair in Szene gesetzt. «Wir sind Geschichtenentdecker», sagt Ivo Knill, Leiter und Organisator des BBI, Germanist und Lehrer an der Berufsmaturitätsschule der gibb in Bern. Das Institut wurde im Oktober letzten Jahres als Verein ins Leben gerufen und beschäftigt sich seither mit seinen rund 15 aktiven Autorinnen und Autoren unter verschiedenen Blickwinkeln mit dem biografischen Schreiben und Erzählen. Dabei steht der Name für den umfassenden Rahmen, in welchem einzelne Pro- jekte realisiert werden. «Im Bereich Literatur und Film sind wir gut bedient mit Fiktion», stellt Ivo Knill fest. Deshalb gebe es mehr als genügend Raum für Biografisches. Unlängst in der Badi Wenn die Geschichtensammler unterwegs sind – wie etwa letzthin an einem Mai-Wochenende, um bei den Gästen in der Burgdorfer Badi «Badigeschichten» zu sammeln – dann geht dies relativ formell zu und her. «Wir sprechen Personen an und klären vorerst ab, ob sie grundsätzlich dazu bereit sind, uns aus ihrem Leben zu erzählen.» Dabei gehe es zunächst darum, einen geeigneten Einstieg, einen Türöffner zu finden, bevor der Moment des Entdeckens beginnt, erklärt Regina Schneeberger, die das Projekt der Badige- schichten koordiniert. «Wir möchten unserem Gegen- über jeweils eine Bühne geben, auf der wir gemeinsam eine Geschichte ausbreiten», sagt sie. Danach wird im Dialog gearbeitet und eine Mitschrift gemacht. Beim Sammeln der Geschichten habe sich gezeigt, dass die Besucher jede Menge zu erzählen hätten. Auch ganz persönliche Erlebnisse. «Eine Besucherin etwa hat ihren Ehemann in der Badi kennengelernt.» Burgdorfer Biografisches Institut Einblicke in Burgdorfer Lebe

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