Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2019

23 den Abfall einsammelnden «Trääsch Hiiros» bis zu den «Umwelt-Coaches», die ihren Landsleuten die Regeln des Abfall-Trennens erläutern. Vom «Kunst-Kübel-Wettbewerb», der die Abfallkübel verschönert, bis zum Quar- tiergarten, der von Bewohnerinnen und Bewohnern aus allen Kulturkreisen mit viel Enthusiasmus rein biologisch be- baut wird. Daneben gibt es den regelmässigen Floh- markt und den Hol- und Bringtag, wo nicht mehr Gebrauchtes ausgetauscht statt weggeworfen wird. Die Kleinsten üben bereits in der Spielgruppe im Quartier spielerisch den Umgang mit Abfall und des- sen Trennung. Unser Quartier – unser Daheim Alle Projekte haben eines gemeinsam: Sie fördern den Stolz auf das eigene Quartier und das Verantwor- tungsbewusstsein für das eigene Handeln. «Seit die selbst gestalteten Kunst-Kübel im Einsatz sind, gab es noch keine einzige mutwillige Zerstörung. Das war nicht immer so», resümiert Georg Brechbühl von der Baudirektion und unterstreicht damit die Tatsache, dass die Identifikation der Bevölkerung mit ihrem di- rekten Umfeld der Schlüssel zu respektvollem Um- gang ist. Niemand zerstört einen Abfallkübel, der räumt auf vielleicht vom Nachbarskind liebevoll gestaltet wurde. Überhaupt spielen die Kinder im Gyrischachen eine wichtige Rolle für Verhaltensänderungen. «Sehr oft sind die Kinder die besten Vermittler von Werten und Regeln in den Familien», weiss Regula Etzensperger von der reformierten Kirchgemeinde, die als Quar- tierarbeiterin im Gyrischachen tätig ist. Kinder seien oft die «Multiplikatoren», wenn es darum geht, bei den Erwachsenen ein Umdenken anzuregen oder neues Wissen zu vermitteln. Sie seien durch ihre sprachliche Integration und den multikulturellen Alltag oft emp- fänglicher für neue Ideen als die ältere Generation. 9 Umwelt-Coaches: Die Entsorgungs-Experten im Quartier Ein aussergewöhnliches und gleichzeitig sehr erfolg- versprechendes Projekt ist die Etablierung sogenann- ter Umwelt-Coaches. Da die fachgerechte Entsorgung und Trennung des Abfalls immer wieder Probleme verursachte und zu unschönen Szenen an den Sam- melstellen des Quar- tiers führte, wurden 9 Quar tierbewohnende aus unterschiedlichen Kulturkreisen professi- onell ausgebildet. In insgesamt 4 Work- shops wurden sie ganz konkret und auf die Gegebenheiten des Gyrischachen bezogen von PUSH-Umweltlehrpersonen (Prakti- scher Umweltschutz Schweiz) geschult. Nach Ab- schluss der Ausbildung wissen die Umwelt-Coaches nicht nur über fachgerechte Entsorgung Bescheid, sondern kennen auch die Hintergründe und Abläufe rund um Entsorgung, Recycling oder Wiederverwer- «Eine wirkliche Breitenwir- kung braucht Zeit. Aber mit den Umwelt-Coaches sind wir auf einem guten Weg» (Regula Etzensperger, Quartierarbeiterin) Regula Etzensperger ist bei der ref. Kirchgemeinde Burgdorf zuständig für Gemeinwesenarbeit. Bilder: zvg

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