Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2019

11 Sie können das neue Museum unterstützen Das Museum realisiert auf Schloss Burgdorf eine vollständig neue, mehr als doppelt so grosse Aus- stellung. Zur Unterstützung dieses Vorhabens und des Betriebes wurde ein Gönnerclub gegründet. Als Freund/in oder Gönner/in des Museums er- möglichen Sie Wunder auf Schloss Burgdorf. www. schloss-burgdorf.ch/museum/club/ «Die Burgdorfer Bevölkerung ist seit jeher Teil der Samm- lungen und des Museum. Das möchten wir fortführen.» (Daniel Furter) nicht auf eine bestimmte Epoche oder ein bestimmtes eingrenzendes Thema bezogen, sondern den Versuch darstellten, den ganzen Kosmos ins Haus zu holen und so studieren zu können. Im Museum Schloss Burgdorf werden die Wunderkammern vor allem dazu dienen, überraschende Bezüge zwischen den drei Sammlungen und der Gegenwart zu schaffen. Über die Wunderkammern im Schlossmuseum will Daniel Furter heute noch nicht viel verraten. Denn der Überraschungseffekt ist ein wichtiger Bestandteil des Besuchs. Nur so viel: Eine Wunderkammer soll beim neuen Trauungszimmer dem Thema «Liebe» gewid- met sein. Was genau die Besucherinnen und Besu- cher dort erwartet, bleibt ein Geheimnis. Kein Geheimnis ist hingegen, dass viele Objekte durch Schenkungen aus der Be- völkerung in die Sammlun- gen kamen. Überhaupt bestehen weite Teile der Sammlungen ja aus Gegen- ständen, die irgendjemand aus der Region gesammelt und dann dem Museum überlassen hat. Kennen Sie Werner Haueter? Werner Haueter war Landarbeiter, man könnte auch «Knecht» sagen, lebte also weit unten auf der sozialen Leiter. Und er hatte eine grosse Leidenschaft: Werner Haueter war ein Sammler. Er besass eine Vielzahl von Lampen unterschiedlichster Art, gesammelt über Jahrzehnte. Daneben bewahrte er Fotografien und eine Menge Alltagsgegenstände auf, die ihm wichtig erschienen. Er sammelte aber nicht nur Gegenstände, sondern auch Tonaufnahmen. So nahm er ausge- wählte Radiosendungen mit seinemMagnetbandgerät auf, beschriftete sie und archivierte sie sorgsam für die Nachwelt. Aus diesem Sammelsurium entsteht eine persönliche und doch exemplarische Sicht auf die Welt, gesehen «von unten». 1995 gelangten Werner Haueters «Erinnerungsstü- cke» in die Sammlung. Im neuen Museum werden sie auferstehen, denn sie erzählen Geschichten aus der Region, aus einem spezifischen Blickwinkel. «Werner Haueter war ein Sammler von ausgewählten Dingen, die in seinem persönlichen Leben eine wichtige Rolle spielten und seine Welt widerspiegeln. Genau diese Welt wollen wir erfahrbar machen», erläutert Daniel Furter. Natürlich gibt es viele weitere Beispiele, die deutlich machen, dass das Museum von der Sammelleiden- schaft der Bevölkerung lebt – und dies seit Jahrhun- derten. Die Vielreiserin Marie Schafroth etwa, die von ihren damals strapaziösen Weltreisen allerlei All- tagsgegenstände nach Hause brachte, vornehmlich Schuhe in allen Varianten. Werden auch Sie Teil des Museums Geschichte steht nicht still, denn das Heute ist das Gestern von morgen. Und so wie es zahlreiche Men- schen aus Burgdorf und Umgebung vorgemacht haben, soll es weitergehen: Sie gaben ihre liebsten oder bedeut- samsten Gegenstände ins Mu- seum, wo sie als Zeugen von Zeit und Ort einzigartige Geschichten erzählen oder den Blick in indivi- duelle Welten eröffnen. «Mein Ding» am 19. Mai 2019 «Wir möchten die Burgdorfer Bevölkerung dazu ein- laden, uns "ihre Dinge" aus dem 21. Jahrhundert vor- bei zu bringen und damit Teil des Museums zu werden», sagt Daniel Furter. Gemeint ist damit natür- lich nicht «Ramsch», sondern Gegenstände, die einem eigentlich am Herzen liegen und wichtig sind oder waren. Gegenstände, die tatsächlich auch Zeitzeugen sind. Das Team des Museums freut sich auf einen hof- fentlich überwältigenden Andrang und überraschende Objekte am Sonntag 19. Mai 2019 ab 13 Uhr auf dem Schloss.

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