Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2018

29 Natürlich könne man sich internationale Top-Bands nicht leisten. Aber das sei auch gar nicht vorgesehen, erklärt Vinzenz Gfeller. Das Konzertprogramm soll immer auch die «Local Heroes» berücksichtigen, d.h. den hiesigen Bands die Möglichkeit zu Auftritten ver- schaffen. Dies sei Teil des Auftrags an die Kulturhalle. 100 ehrenamtliche Helfer: Mitgestaltung als Gegenleistung Das Betriebsbudget der Kulturhalle ist gelinde gesagt bescheiden. Abgesehen davon, dass die Stadt keinen Mietzins für die Halle verlangt, finanziert sich der Be- trieb aus eigener Kraft. Dementsprechend kurz ist auch die Lohnliste der Kulturhalle. Zwei Personen teilen sich die 60%-Stelle der Betriebsleitung. That's it. Alles andere wird durch rund 100 Helferinnen und Helfer ohne finanzielle Entschädigung geleistet. Freiwilligenarbeit sozusagen, ohne die die Kulturhalle schon nächsten Samstag stillstehen würde. Als Ge- genleistung erhalten sie nichts als die Gelegenheit, sich in die Gestaltung der Kulturhalle einzubringen und ihre Ideen zu entfalten. «Alle haben die Möglich- keit mitzureden und sich in den verschiedenen Ar- en Eventlokal beitsgruppen einzubringen», erläutert Stefan Günter das Konzept. Zur Auswahl stehen die Gruppen für Programm und Promotion, für die Gastronomie sowie für die Infrastruktur und Technik. Diese Arbeitsgrup- pen sind relativ autonom und dadurch ein phantasti- sches Übungsfeld für Musikbegeisterte, Technikfreaks und junge Menschen, die etwas Grosses auf die Beine stellen wollen. Diesem Konzept ist es wohl auch zu verdanken, dass so viele Leute bereit sind, einen Teil ihrer Freizeit und ihrer Talente in die Kulturhalle zu stecken. Wenn man bedenkt, dass es an einem Veranstaltungsabend rund 20 Personen braucht wird klar, wieviel unentgeltliche Arbeitskraft der Betrieb braucht. «Wir sind froh um jeden zusätzlichen Helfer und jede Helferin, die sich bei uns engagieren will», sagt Stefan Günter. Als Lohn winkt der Ruhm, beim Aufbau der coolsten Konzert- Location der Region dabei zu sein. Mehr Anfragen für Vermietung als erwartet Das Betriebskonzept der Kulturhalle sieht auch die Vermietung für Privat- und Firmenanlässe vor. Dieses Standbein soll mittelfristig etwa 20% der Einnahmen beisteuern und entwickelt sich hervorragend. Die Kul- turhalle erhält nämlich erstaunlich viele Anfragen, jedenfalls deutlich mehr als im Vorfeld angenommen. Angefragt werde die Kulturhalle für Geburtstags- Partys oder für Firmenanlässe und Seminare. Ja sogar Hochzeitsfeste sollten schon hier gefei- ert werden. In diesem Zusammenhang hat sich auch die Zusammenar- beit mit der benachbar- ten Markthalle bereits als Vorteil herausge- stellt. Durch die Nähe kann man den Veranstaltern gemeinsam ganz unterschiedliche Raum-Optionen anbieten. Eine Konkurrenzsituation, aus der die kürz- lich sanierte Markthalle Nachteile ziehen würde, gebe es jedenfalls nicht. Im Gegenteil: Man arbeite partner- schaftlich und konstruktiv. «Ganz herzlichen Dank an alle, die an die Kulturhalle glauben. Ohne euch Helferinnen und Helfer wäre das alles gar nicht möglich.» (Stefan Günter) Bild: Kulturhalle Sägegasse

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=