Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2018

5 sichtlich auch geschätzt. Burgdorf verkörpert genau jene heute gesuchte Mischung aus städtischer Struk- tur, Überschaubarkeit und ländlicher Geruhsamkeit. Zum Dritten haben eben schon namhafte Investoren gute Erfahrungen in Burgdorf gemacht; das sind schweizweit bekannte und anerkannte Referenzen, die viel Vertrauen in den Standort Burgdorf schaffen. Wenn führende Immobilienunternehmen auf die Karte Burg- dorf setzen und sich hier im grossen Stil engagieren, dann kann der Standort ganz einfach nicht schlecht sein. Werden die vielen Wohnungen tatsächlich gefüllt oder sind sie zu teuer? Immer wieder taucht die Frage auf, ob in Burgdorf zu viele Wohnungen gebaut werden – mehr als tatsäch- lich nachgefragt wird – und damit zu hohe Leerstände entstehen. «Ganz klar nicht!», betont Peter Hänsen- berger. Die Leerstandsquote lag 2017 bei 1.24% und damit in jenem Bereich, der einem funktionierenden Wohnungsmarkt entspricht und zudemweit unter dem kantonalen Durchschnitt liegt. Deshalb bestehe auch kein Zweifel – und das bestäti- gen die Investoren –, dass der bereits im Bau befindli- che und in den nächsten Jahren entstehendeWohnraum vom Markt aufgenommen werden wird. Nicht zuletzt auch wegen der zentralen Lage der Areale. Burgdorf wird darum weiter wachsen! Auch die Problematik des Mietzins-Niveaus ist in Burgdorf nicht ganz so akut wie anderswo: Es gebe durchaus einen Trend zu günstigem Wohnraum, etwa wenn die Erstmieter bei der Ausgestaltung des Aus- baustandards mitbestimmen und dadurch direkt auf den resultierenden Mietzins Einfluss nehmen können. So ensteht erschwinglicher Wohnraum mit hoher Wohnqualität, gebaut von Investoren, die ihr Projekt dem Prinzip der Gemeinnützigkeit unterstellen. Was passiert, wenn alle Entwicklungsgebiete bebaut sind? Quantitatives Wachstum wird gemeinhin gerne mit Erfolg und Wohlstand gleichgesetzt. Eine Vorstellung, die logischerweise früher oder später ad absurdum führt, weil die Ressourcen aufgebraucht sind. So hat Burgdorf als namhaftes Entwicklungsgebiet nur noch das AMP-Areal in Reserve. Ob dies dereinst von der Stadt genutzt werden kann, steht in den Sternen. «Wir gehen davon aus, dass die quantitative Wachstums- grenze auf heutigem Stadtgebiet mit etwa 20‘000 Ein- wohnerinnen und Einwohnern erreicht sein und sich die Bevölkerungszahl mittelfristig dort einpendeln wird», stellt Peter Hänsenberger fest. Mit welchen Szenarien danach zu rechnen ist, wird bereits heute intensiv diskutiert. Zusammen mit der Berner Fachhochschule und weiteren Experten sollen Zukunftsperspektiven rund umWohnen, Arbeiten und Siedlungsplanung erarbeitet und unter breit abge- «Es gibt viele Gemeinden, die sich intensiv mit den Grenzen ihres Wachstums beschäftigen.»  (Peter Hänsenberger) Visualisierung Projektstudie Farbweg © GWJ Architektur / ASP Landschaftsarchitektur / Transitec 0 0.25 0.5 0.75 1 1.25 1.5 1.75 2 2.25 2.5 Leerwohnungsbestand Burgdorf in %

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