Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2018

25 um die Innenstadt perfekt mit dem Bahnhof verbindet. Und dies ohne nennenswerte Niveauunterschiede oder gefährliche Querung von Hauptverkehrsachsen. Begegnungszonen prägen das Verkehrsklima Dass sich ausgerechnet Burgdorf zur Velo-Hochburg entwickelt hat und Bern, Biel, Winterthur oder Zürich locker rechts überholt, hat vielerlei Gründe: Wesent- lich war und ist der Erfolg der Begegnungszonen, die ein rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteil- nehmer, zu Fuss, im Auto und auf dem Velo, fördern. Sie sind geradezu Sinnbild eines positiven Verkehrs- klimas, einer modernen Mobilitätskultur, die sich über die Jahre offensichtlich im öffentlichen Bewusstsein verankert hat. Jedenfalls wird das hiesige Verkehrs- klima von den Velofahrenden in den Umfragen sehr positiv beurteilt. Überschaubare Wege Eine wichtige Rolle für die Affinität zum Velo spielen natürlich auch die geografische Lage, die Siedlungs- struktur von Burgdorf und der unmittelbaren Umge- bung sowie die Zentrumsfunktion der Stadt. Die Pendlerstatistik zeigt nämlich auf, dass ein Grossteil der Zupendler aus den direkt umliegenden Gemein- den Oberburg und Kirchberg stammt. Sie haben also Distanzen zu bewältigen, für die sich das Velo gera- dezu anbietet. Deswegen wird beim Ausbau des Rad- wegnetzes immer auch die Agglomeration mit einbezogen. Umgekehrt gibt es hohe Pendlerzahlen von Burgdorf weg nach Bern. Hierfür ist die Bahn bzw. S-Bahn mit dem Viertelstundentakt das perfekte Transportmittel und der Weg zum Bahnhof per Velo ideal erschlossen. Die Pedale sind auch hierbei eine pünktliche, gesunde und stressfreie Alternative zum Auto. Die Auslastung der «Bike + Ride» Stationen an den Bahnhöfen belegt dies eindrücklich. Auch bei diesem Kriterium (Abstell­ anlagen) schnitt Burgdorf übrigens beim «PRIX Velo- städte» schweizweit am besten ab. Es scheint also – und das bestätigt auch eine reprä- sentative Telefonbefragung des Meinungsinstituts gfs. bern – dass es in Burgdorf eine vergleichsweise gro- sse Anzahl regelmässiger Velofahrer gibt. Auch die vom Kanton Bern ermittelten Zahlen bezüglich dem Veloanteil in den verschiedenen Regionen zeigen auf, dass das Velo für den Arbeitsweg langsam an Bedeu- tung gewinnt. Dies allerdings immer noch auf recht bescheidenem Niveau. Immerhin gehört aber die Region Emmental auch in diesen Erhebungen seit Jahren zu den Spitzenreitern. Nachhaltigkeit an mehreren Fronten Das Thema Nachhaltigkeit scheint grundsätzlich in Burgdorf und der Region auf besonders fruchtbaren Boden zu fallen. Kein Wunder, dass hier der «Flyer» erfunden wurde, der den Siegeszug der Elektrobikes massgeblich vorangetrieben hat. Nebst den Heraus- forderungen der Mobilität werden aber auch Umwelt- und Energiefragen oftmals pionierhaft oder zumindest

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