Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 03 - Herbst 2017

25 Biel, Köniz, Langenthal, Langnau i.E., Thun und seit August in Burgdorf angeboten. Bereit für die Zukunft Ziel dieses Kurses ist es, den Kindern einen Übertritt in die bestehenden Angebote der Volksschule, in ein Brückenangebot oder in eine Berufsausbildung zu er- möglichen. Als Kursorte stehen ein Unterrichtszim- mer im Bildungszentrum Emme, ein Werk- und Musikraum im Pestalozzischulhaus und die Schulkü- che in der Rütschelengasse zur Verfügung. Der Unter- richt wird von zwei Lehrpersonen durchgeführt. Die pädagogische Hauptverantwortung hat Urs Rohrbach, der die Schülerinnen und Schüler täglich ausser mitt- wochs betreut. Rohrbach ist Oberstufenlehrer in Koppigen. Er hat sich für ein Jahr beurlauben lassen und unterrichtet nun die RIK+ Absolventen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Alltagsorientierung, Lernstrategien und auch in Schweizer Kultur. Rohrbach hat einen hohen Anspruch an sich selber. Ihm ist wich- tig, dass die Jugendlichen eine Perspektive erhalten und dass sie selbständig in die Zukunft gehen können. «Manchmal gehe ich nicht mit einem guten Gefühl nach Hause, im Wissen, dass wir der Vielfalt dieser Kinder nicht gerecht werden können. Es wäre schön, wenn wir die Zeit fänden, sie noch enger betreuen zu können. Aber das ist nur begrenzt möglich in dieser Klassengrösse und mit diesen unterschiedlichen Vor- aussetzungen und Geschichten, die sie mitbringen». Urs Rohrbach ist überzeugt vom Konzept, es sei ein wichtiger Schritt im Integrationsprozess. Kochen, gestalten und gemeinsam kreativ sein Einmal wöchentlich kocht die Klasse gemeinsam. Auf den Tisch kommt vor allem die einheimische Küche. Ab und zu gibt es Spezialitäten aus der Heimat, dies aber eher selten, sind die kulinarischen Vorlieben der verschiedenen Nationen doch schon sehr unterschied- lich. Musische Fächer wie Musik und Gestalten flie- ssen ebenfalls in den Unterricht ein und haben für die Projektverantwortlichen einen hohen Stellenwert. Ruth Hubacher ist überzeugt von diesem Gesamtpa- ket, «denn die Jugendlichen erhalten so eine Perspek- tive um sich ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Aber auch die Gesellschaft gewinnt. Nämlich durch eine Anzahl junger, fähiger Menschen, die sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten können». Musik für den Wissenstransfer Musik ist wichtig, denn sie kann den Zugang zur Spra- che erleichtern. Hans Ries, gelernter Grafiker und Musikpädagoge, unterrichtet die Schülerinnen und Schüler immer am Mittwoch in den Fächern Gestal- tung und Musik. «Rhythmus, Takt und Melodie gehö- ren zur Musik und zur Sprache. Wir wissen, dass sich musikalische Elemente besonders in der ersten Phase des Erlernens einer neuen Sprache positiv auswir- ken.» Ries sieht die Musik und das gemeinsame Ge- stalten auch förderlich für die Gruppenbildung. Für ihn sei es überaus erfreulich, dass sich die 10 Schülerin- nen und Schüler, die insgesamt aus 8 verschiedenen Nationen stammen, einander bereits nach wenigen Wochen freundschaftlich verbunden fühlen. Die Mäd- chen und Jungen haben ein grosses Bedürfnis nach Familien- oder eben Gruppenzugehörigkeit und sie suchen sich Bezugspersonen. Der Intensivkurs RIK+ dauert voraussichtlich 2 Jahre. Das engagierte Burgdorfer Team wünscht sich, dass der Kurs von allen Schülerinnen und Schülern bis zum Ausbildungsende besucht wird und dass die Kinder und Jugendlichen ihre Ziele erreichen. Mit ihrem gro- ssen Engagement leisten die Lehrer einen wesentli- chen Beitrag dazu. utschkenntnisse Rot und Blau ergibt Violett! Farbenlehre mit Hans Ries.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=